Wien – Die Gründerfreude hat im ersten Halbjahr 2017 in Österreich etwas abgenommen. Verglichen mit den ersten sechs Monaten des Vorjahres wagten zwar mit 15.467 Neugründern um 3,8 Prozent weniger Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit. Trotzdem ist das nach dem ersten Halbjahr 2016 mit 16.082 Neugründungen der zweitbeste Wert seit 2010, teilte die Wirtschaftskammer am Donnerstag mit.

Selbstständige Personenbetreuer sind in den Zahlen nicht eingerechnet. Nach Sparten gab es die meisten Gründungen im Gewerbe und Handwerk mit 6.162 Firmengründungen (39,8 Prozent), gefolgt vom Handel mit 4.109 Gründungen (26,6 Prozent) sowie Information und Consulting mit 2.921 Gründungen (18,9 Prozent).

Eigener Chef zu sein ist wichtig

Traditionell wichtiger Grund fürs Selbstständigwerden ist, in der Zeit- und Lebensgestaltung flexibler sein zu wollen. 66,8 Prozent aller Befragten gaben das laut Wirtschaftskammer an. 65,4 Prozent wollen "der eigene Chef" sein. Diese beiden Motive matchten sich in den vergangenen Jahren um Motivationsrang eins. 59 Prozent wollten aktuell die Verantwortung, die sie als Angestellte trugen, ins eigene Unternehmen einbringen. 6,9 Prozent der Befragten gaben laut Nachfrage bei der WKÖ an, unmittelbar vor der Selbstständigkeit arbeitslos gewesen zu sein.

Die meisten Neugründer (4.013/31,7 Prozent) im ersten Halbjahr waren zwischen 30 und 40 Jahre alt. Knapp dahinter folgten die 20 bis 30 Jährigen (3.822/30,2 Prozent). Der Frauenanteil lag bei 43,4 Prozent – ebenso der zweithöchste Wert seit 2010. Der Anteil eingetragener Einzelunternehmen lag bei 76,2 Prozent, der GmbH-Anteil bei 12,4 Prozent. (APA, 17.8.2017)