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Hassan Rohani hat eine Botschaft für Donald Trump.

Foto: REUTERS/KEITH BEDFORD

Teheran – "Ich danke Gott für diesen Segen und verneige mich vor der Größe der geduldigen Nation Iran. Glückwünsche für diesen glorreichen Sieg!" Es ist noch nicht so lange her, dass Irans Staatspräsident Hassan Rohani seine Euphorie über das Atomabkommen auf Twitter ausdrückte. Mittlerweile gab es in der Weltpolitik einige bedeutsame Verschiebungen. Und: Der Iran droht mit der Aufkündigung des Atomabkommens – im Falle weiterer US-Sanktionen. Teheran könne das Abkommen "binnen Stunden" aufkündigen, sollte Washington seine Politik "der Sanktionen und des Zwangs" fortsetzen, warnte der iranische Präsident Hassan Rohani am Dienstag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache im Parlament.

Sanktionen und Zwang

Die "gescheiterte Erfahrung von Sanktionen und Zwang" habe frühere US-Regierungen an den Verhandlungstisch gebracht, sagte Rohani. "Falls sie zu dieser Erfahrung zurückkehren wollen, werden wir noch viel stärker zu unserer früheren Situation zurückkehren", warnte Rohani. US-Präsident Donald Trump habe der Welt gezeigt, dass er "kein guter Partner" sei. Rohani warf den USA vor, wiederholt gegen ihre eigenen Zusagen hinsichtlich des Atomabkommens verstoßen zu haben. Die USA seien "kein verlässlicher Verhandlungspartner" mehr.

Trump ist ein scharfer Kritiker des 2015 geschlossenen internationalen Atomabkommens mit dem Iran. Seit seinem Amtsantritt im Jänner haben sich die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran deutlich verschlechtert. Die USA verhängten seither mehrfach neue Sanktionen gegen den Iran.

Das Wiener Atomabkommen war 2015 zwischen den fünf Uno-Vetomächten und Deutschland mit dem Iran geschlossen worden. Es verpflichtet Teheran, seine Urananreicherung drastisch zurückzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. Im Gegenzug sollen schrittweise die Sanktionen gegen das Land aufgehoben werden. (APA, 15.8.2017)