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In dem Film "Dries", der am 18. August in den Kinos startet, lässt sich der Designer über die Schulter blicken.

Foto: Reuters

"Leidenschaft" ist das Wort, das in diesem Film am öftesten fällt. Leidenschaft für Stoffe, für Farben, für Silhouetten. Oder auch für das perfekte Arrangement eines Blumenstraußes. Der belgische Modemacher Dries Van Noten, so viel wird in diesem Film schnell klar, ist ein Getriebener. Nach der Kollektion ist vor der Kollektion. Urlaub? Nur wenn es sein muss. Seit über 30 Jahren gehört der Antwerpener Designer zu den einflussreichsten Modemachern.

Als in den 1990ern der Minimalismus die Mode dominierte, zeigte er eine von der bunten Vielfalt Indiens inspirierte Kollektion. In seiner Mode prallen Muster und Farben genauso aufeinander, wie das Formenvokabular der Haute Couture auf die Leichtigkeit von Sportswear trifft. Doch von einem "anything goes" ist der heute 59-Jährige weit entfernt. Es ist Van Notens Auge für das perfekte Gleichgewicht, die klassizistische Grundierung seiner Arbeit, die sie so besonders macht.

Zum ersten Mal lässt sich der Designer über die Schultern blicken: Ein Jahr lang begleitete Filmemacher Reiner Holzemer den in sich gekehrten Designer bei der Erstellung vier neuer Kollektionen. Er besucht ihn in seinem einer Wunderkammer ähnelnden Haus, setzt sich zusammen mit Van Notens Partner (für 28 Jahre) an den gemeinsamen Küchentisch, schweift mit ihm durch den liebevoll gehegten Garten. Ein konzentriertes Porträt eines Kreativen, ein wunderbarer Blick in eine Welt leuchtender Farben. (Stephan Hilpold, RONDO, 18.8.2017)

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