Alexandria – Bei dem schwersten Zugsunglück in Ägypten seit Jahren sind Dutzende Menschen getötet und verletzt worden. Zwei Bahnen stießen in der ägyptischen Hafenmetropole Alexandria zusammen. Bei dem Unfall wurden der staatlichen Zeitung Al-Ahram zufolge mindestens 28 Menschen getötet. Zudem gebe es 74 Verletzte, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine Stellungnahme des Gesundheitsministeriums.

Auf Bildern im Internet waren zwei ineinandergeschobene Züge und auf dem Boden liegende Menschen, die mit Leintüchern bedeckt waren, zu sehen. Rettungswagen brachten die Verletzten in Spitäler. Helfer suchten in dem Zugwrack nach Überlebenden. Dem Staatsfernsehen zufolge riefen die Krankenhäuser in Alexandria den Notstand aus.

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Die Hintergründe des Zugunglücks waren zunächst unklar. Der Zeitung Al-Ahram zufolge kamen die Züge aus der Hauptstadt Kairo und der Hafenstadt Port Said und steuerten Alexandria als Endhaltestelle an. Demnach fuhr eine der Bahnen von hinten in den anderen Zug hinein.

In Ägypten kommt es regelmäßig zu schweren Zugunglücken. Das mit Abstand schlimmste ereignete sich 2002, als durch einen Brand in einem Abteil mehr als 360 Menschen starben. Im Jahr 2012 starben nach dem Zusammenstoß von einer Bahn mit einem Schulbus mehr als 50 Menschen. Ein Jahr später starben wenigstens 25 Menschen, als ein Güterzug an einer Bahnüberquerung etwa 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo einen Minibus und ein weiteres Fahrzeug rammte.

Alexandria ist nach Kairo die zweitgrößte ägyptische Stadt, ein wichtiges kulturelles Zentrum des Landes und wegen des etwas milderen Seeklimas ein beliebtes Reiseziel für die Einheimischen. (APA, 11.8.2017)