Rihanna macht einen Handstand am Pool, Nicki Minaj lehnt sich lasziv gegen den Kühlschrank, Beyonce hält in perfekter Pose ein Hendl: Die Motive, mit denen Stars ihre Instagram-Follower begeistern wollen, sind oft recht absurd – und unterscheiden sich enorm davon, wie sie "im echten Leben" aussehen.

Parodie

Das sagt zumindest die australische Schauspielerin und Komödiantin Celeste Barber. Sie hat vor Jahren begonnen, die skurrilen Fotos diverser Berühmtheiten nachzustellen. Das kommt in sozialen Medien ziemlich gut an: Mittlerweile hat Barber mehr als 2,2 Millionen Follower; wöchentlich kommen hunderttausende neue Fans dazu.

Begann als Scherz

Barbers Instagram-Parodien begannen eigentlich als privater Scherz mit Verwandten. Mittlerweile werden die Fotos als Kommentar auf gesellschaftliche Schönheitsideale wahrgenommen. Das sei nicht Barbers Ziel gewesen, erzählt sie dem Guardian. Sie habe sich die Fotos angesehen und sich gewundert, wie Berühmtheiten so elegant aus dem Swimming Pool steigen können: "Ich habe mir gedacht: Nein, so (!) verlässt man einen Pool".

Feminismus

Mit der feministischen Botschaft, die ihren Parodien zugeschrieben wird, kann sich Barber allerdings voll identifizieren. Sie sei eine absolute Feministin, "ohne das gewusst zu haben", so die Schauspielerin. In einer neuen Stand-Up-Show thematisiert sie etwa, welche Fotos wegen Freizügigkeit von Instagram und Co gesperrt werden und welche nicht. Meist sei es dabei so, dass Fotos "heißer Models" eher auf der Plattform bleiben dürfen.

In den nächsten Monaten wird Barber weltweit auf Netflix zu sehen sein. Der Streaming-Anbieter hat die internationalen Rechte für die australische Comedy-Serie "The Letdown" erworben, in der Barber mitspielt.

"Gefährlicher Spiegel"

Mit ihren Fotos hat Barber eine seit Jahren stattfindende Debatte über Körperbilder in sozialen Medien wiederbelebt. Psychologen fanden immer wieder Hinweise darauf, dass vor allem Jugendliche durch "perfekte Körper" in sozialen Medien unter Druck gesetzt werden. So stellte eine Studie zweier Psychologinnen der Flinders University eine Verbindung zwischen Essstörungen und sozialen Medien fest.

Das Time Magazine sprach etwa von Social Media als einem "schädlichen Spiegel". So zeigten Studien, dass Studentinnen, die online viele Fotos veröffentlichten und kommentierten, ihren Selbstwert vor allem mit ihrem Aussehen begründeten. (red, 10.8.2017)