Innsbruck – Aranea, Tirols einziges Jugendzentrum für Mädchen, bleibt bestehen. Land und Stadt Innsbruck haben sich mit den Initiatorinnen auf ein Konzept zur Weiterführung einigen können. Wie im STANDARD berichtet, sah sich der Betreiberverein angesichts unsicherer Fördergelder und der Aufkündigung des Mietvertrages außerstande, den Betrieb des Mädchenzentrums aufrechtzuerhalten. Es fehlten für 2018 rund 20.000 Euro Basisförderung.

Nun trafen sich Land Tirol, Stadt Innsbruck und die Vertreterinnen von Aranea zu Nachverhandlungen. Mit Erfolg, wie Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in einer Stellungnahme bekanntgab: "Nach konstruktiven Gesprächen konnte nun eine Lösung für den Fortbestand gefunden werden." So hat die Stadt Innsbruck den Verein bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten unterstützt, wie Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider (Grüne) erklärte. Diese können ab dem kommenden Jahr bezogen werden. Sie sind zwar kleiner als die bisherigen, allerdings sinken dadurch auch die Mietkosten.

Neues Büro als "Homebase"

Um trotz der veränderten Raumsituation weiter adäquate Betreuung anbieten zu können, wird derzeit ein neues, dezentrales Konzept erarbeitet. So soll das künftige Vereinsbüro als "Homebase" dienen, von der aus die Aktivitäten gesteuert werden. Außerdem werden in den neuen Räumlichkeiten Gruppenveranstaltungen für Multiplikatorinnen und eine kleine Anlaufstelle für Mädchen Platz finden.

Zwar bedauert Aranea-Leiterin Rebecca Mayr den Wegfall des Beratungsangebotes, wie es am bisherigen Standort möglich war: "Wir finden es sehr schade, dass das offene, niederschwellige Angebot als Mädchenzentrum wie bisher nicht aufrechterhalten werden kann." Doch dieses Manko soll durch dezentrale Mädchenarbeit in enger Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen der offenen Jugendarbeit behoben werden. An den Schließtagen anderer Innsbrucker Jugendzentren wird Aranea deren Räumlichkeiten nutzen können, um dort Veranstaltungen speziell für Mädchen durchzuführen.

Ziel von Aranea ist nach wie vor, Mädchen zu bestärken, damit sie selbstbestimmt und selbstbewusst ihren Weg gehen und ihnen auch ihre Möglichkeiten und Perspektiven aufgezeigt werden. Nach dem Pilotversuch 2018 werden Stadt und Land das neue Konzept evaluieren. "Und wer weiß", sagt Mayr, "vielleicht ist es ja irgendwann auch wieder in Innsbruck und Tirol möglich, ein eigenes Mädchenzentrum zu haben."(Steffen Arora, 8.8.2017)