Mit einer umfangreichen Studie will das Max-Planck-Institut (MPI) für Psychiatrie die biologische Wirksamkeit von Psychotherapien im Körper nachweisen. Dafür sollen acht Jahre lang rund 1.000 Patienten untersucht werden, wie die Forschungseinrichtung in München mitteilte.

Die Teilnehmer bekommen per Zufallsverfahren jeweils eine von drei Behandlungen zugewiesen. In acht Wochen sollen sie jeweils demnach 32 Sitzungen absolvieren, die für eine spätere Auswertung gefilmt werden. Neben Blutproben sind in dieser Zeit auch Kernspin-Untersuchungen (MR) und beispielsweise Gedächtnis-Tests geplant.

"Haben Therapeuten im Vorfeld ihrer Behandlung objektive Anhaltspunkte für den Erfolg oder Misserfolg bestimmter Therapien, lässt sich viel Zeit und Leid für die Betroffenen vermeiden", fasst Studienleiter Martin Keck ein Ziel der Erhebung zusammen. Nach MPI-Angaben ist die Untersuchung die größte Psychotherapie-Studie weltweit. Die Teilnehmer sind Patienten des Max-Planck-Institut für Psychiatrie. (APA, 7.8.2017)

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