Österreich blieb im Elferschießen glücklos.

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Abschied von der großen Bühne.

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Die Däninnen spielen das Finale.

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Diesmal haben die Elfmeter Österreich kein Glück gebracht. Im Halbfinale in Breda gegen Dänemark vergab zunächst Sarah Puntigam in der ersten Hälfte einen Strafstoß. Anders als gegen Spanien traf in der finalen Entscheidung vom Elferpunkt keine Österreicherin. Dänemark steht erstmals in einem EM-Finale und trifft dort am Sonntag (17 Uhr) auf die Niederlande. Die EM-Gastgeberinnen besiegten in ihrem Semifinale England mit 3:0 (1:0). Österreich hat ein mehr als würdiges EM-Debüt gegeben.

Teamchef Dominik Thalhammer ließ am Donnerstag statt der verletzten Stürmerin Lisa Makas nicht wie erwartet Nadine Prohaska auflaufen. Er nahm gegenüber dem Viertelfinalspiel gegen Spanien eine Systemumstellung vor. Verteidigerin Virginia Kirchberger rückte wieder in die Startelf, Viktoria Schnaderbeck wurde statt in der Innenverteidigung im defensiven Mittelfeld aufgeboten, Verena Aschauer rückte ebenfalls ins Mittelfeld vor. Sarah Zadrazil wirkte im offensiven Mittelfeld – vor ihr die beiden Stürmerinnen Nicole Billa und Nina Burger. Auf dem Papier ergab das ein 3-4-1-2.

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Vor 10.180 Zuschauern im Rat-Verlegh-Stadion gibt die Dänin Maja Kildemoes den ersten Schuss ab (4.). Nina Burger zielt nach einem Eckball erstmals auf das dänische Tor, Kildemoes steht im Weg (7.). Brandgefährlich wird es in Minute neun, als Dänemarks Starstürmerin Pernille Harder auf Manuela Zinsberger zustürmt. Österreichs Torfrau bleibt Siegerin. Das Spiel geht flott hin und her, als die ukrainische Schiedsrichterin Kateryna Monzul nach einem Handspiel von Kildemoes auf Elfmeter für Österreich entscheidet (12.). Puntigam schnappt sich den Ball. Im Viertelfinale gegen Spanien hatte sie den letzten Elfmeter verwertet. Diesmal haut sie drüber. Zinsberger bleibt zweimal gegen Troelsgaard (17., 21.) Siegerin. Die Österreicherinnen sind wie in den vorangegangenen Partien defensiv sicher, rücken aber oft zu langsam auf. Häufig probieren sie es mit hohen Bällen, die nicht immer eine Empfängerin finden. Die Däninnen versuchen es mit kontrolliertem Aufbau.

Billa erlitt Mittelfußverletzung

In Minute 39 muss Billa mit einer Mittelfußverletzung vom Platz, Prohaska ersetzt sie. Ein Kopfball von Katharina Schiechtl nach einem Freistoß fällt zu harmlos aus (44.). Kirchberger köpfelt kurz vor der Pause daneben.

Wiederanpfiff: Die Österreicherinnen stören die Däninnen nun früher. Zu guten Chancen kommt dennoch zunächst die Elf von Nils Nielsen. Zinsberger pariert einen Kopfball von Simone Boye Sörensen (54.). Die Partie ist jetzt zerfahrener und ruppiger. Burger köpfelt nach einem Eckball drüber (67.). Im Abschluss sind die Österreicherinnen zuweilen zu hastig. Harder vergibt (88.) aus kurzer Distanz. Kurz vor Abpfiff schießt Aschauer drüber. 0:0, Verlängerung, schon wieder.

Harder, die es immer wieder probiert, verzweifelt zunehmend an Zinsberger oder der österreichischen Abwehr. Troelsgaard schießt nach Seitenwechsel drüber (107.). Veje gibt einen guten Weitschuss ab (110). Aber im Tor steht ja Manuela Zinsberger. Prohaska haut auf der anderen Seite (110.) drüber. Veje kommt in Minute 114 zu einer ausgezeichneten Einschussmöglichkeit im Strafraum – sie vergibt. Die Däninnen sind dem Siegtreffer in der Verlängerung näher. Noch einmal probiert es Harder (117.), noch einmal fängt Zinsberger. Kurz vor Schluss vergibt Harder den Matchball. 0:0, wieder muss ein Elfmeterschießen entscheiden. Und diesmal sind die Däninnen die Glücklicheren. Feiersinger, Pinther, Aschauer – sie alle vergeben. Da nützt es auch nichts, dass Zinsberger einmal pariert. 0:3 geht das Elferschießen verloren.

Österreichs Märchen hat ein Ende gefunden, aber Teamchef Thalhammer ist "sehr stolz. Die Enttäuschung ist aber sehr groß, weil wir so nahe dran waren. Aber die Sicherheit war einfach nicht so da." Auch Kapitänin Schnaderbeck ist "extrem traurig, aber die Mädels sind bis zum Schluss gegangen und als Team zusammengeblieben. Jetzt müssen wir das Ganze erst einmal verdauen." (Birgit Riezinger aus Breda, 3.8.2017)

Abstimmung

Wie war die Leistung der ÖFB-Teamspielerinnen?

Frauenfußball-EM, Halbfinale, Donnerstag

Dänemark – Österreich 0:0 n. V., 3:0 i. E.
Rat-Verlegh-Stadion Breda, 10.000 Zuschauer, SR Kateryna Monzul (UKR)

Elferschießen:
1:0 – Nadim trifft
1:0 – Feiersinger schießt drüber
2:0 – Harder trifft
2:0 – Pinther scheitert an Petersen
2:0 – Pedersen scheitert an Zinsberger
2:0 – Aschauer scheitert an Petersen
3:0 – S. Sörensen trifft

Dänemark: Petersen – T. Nielsen, S. Sörensen, Larsen, Röddik (46. Sandvej) – Troelsgaard, Jensen (69. Pedersen), Kildemoes (52. Thögersen), Veje (121. N. Sörensen) – Harder, Nadim

Österreich: Zinsberger – Schiechtl, Wenninger, Kirchberger, Puntigam (91. Pinther), Aschauer – Feiersinger, Schnaderbeck, Zadrazil, Billa (39. Prohaska) – Burger

Gelbe Karten: Kildemoes, Harder bzw. Schiechtl, Zadrazil

Anm.: Puntigam schoss einen Elfmeter (13.) über das Tor.

Niederlande – England 3:0 (1:0)

Torfolge:
1:0 Miedema (22.)
2:0 van de Donk (62.)
3:0 Bright (90.+3, Eigentor)

Niederlande: van Veenendaal – van Lunteren, Dekker, van der Gragt (70. Zeeman), van Es – Groenen, van de Donk (90.+1 Roord), Spitse – van de Sanden (89. Jansen), Miedema, Martens

England: Chamberlain – Bronze, Houghton, Bright, Stokes – Moore (76. Carney), Williams (67. Duggan) – Nobbs, Kirby, White – Taylor

Gelbe Karten: van Lunteren, van de Donk – Bright, Moore