Bild nicht mehr verfügbar.

Mitarbeiter der britischen Notenbank, verborgen hinter Masken mit dem Abbild ihres Chefs Mark Carney, legten die Arbeit nieder und verlangen mehr Geld. Eine Lohnerhöhung von einem Prozent bei 2,6 Prozent Inflation ist aus ihrer Sicht "lächerlich".

Foto: Reuters/PETER NICHOLLS

Wien – Streik in der britischen Notenbank: Verborgen hinter Masken ihres Chefs Mark Carney fordern Arbeitnehmer der Bank of England auf Schildern eine faire Entlohnung. Konkret handelt es sich um Mitarbeiter des Empfangs sowie des Sicherheits-, Reinigungs- und Wartungsbereichs, die sich nicht mit einer "lächerlichen" einprozentigen Gehaltserhöhung abspeisen lassen wollen. Im Juni lag die Inflation auf der Insel bei 2,6 Prozent, was für die Mitarbeiter der Notenbank Einbußen beim Reallohn bedeutet – laut Gewerkschaft bereits das zweite Jahr in Folge.

Zunächst ist der Streik bis Donnerstag anberaumt. Die Gewerkschaft hat bereits auf die Möglichkeit einer Verlängerung hingewiesen, an der auch andere Abteilungen der Bank teilnehmen könnten.

Brexit heizt Inflation an

Seit Großbritannien sich für den Brexit entscheiden hat, eilt das Pfund im Vorfeld des EU-Ausstiegs von Tief zu Tief, sodass importierte Waren immer teurer werden und die Inflation anheizen. Ein Gegenmittel wären Zinserhöhungen, wovor die auch als "Old Lady" bezeichnete Notenbank allerdings zurückschreckt, um nicht die Konjunktur abzuwürgen. Im zweiten Quartal war die britische Wirtschaft um 1,7 Prozent verglichen mit dem dem Vorjahr gewachsen.

Eine Sprecherin der Bank of England hatte bereits im Vorfeld betont, die Notenbank sei auf den Streik vorbereitet, sodass alle Standorte effektiv weiterarbeiten könnten. Auch die Zinsentscheidung am Donnerstag soll wie geplant über die Bühne gehen. Die 1694 gegründete Bank wird zum ersten Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert bestreikt. Vorerst nehmen gut zwei Prozent der rund 4.000 Mitarbeiter daran teil. (aha, 1.8.2017)