Blick auf den Orionnebel.
Foto: ESO/G. Beccari

Garching/London – Aktive galaktische Regionen können neue Sterne offenbar in "Jahrgängen" hervorbringen – und zudem schneller als gedacht: Das schlossen Astronomen der Europäischen Südsternwarte (ESO) aus detaillierten Beobachtungen des Orionnebels, die mit der OmegaCAM, der optischen Weitwinkelkamera am VLT Survey Telescope in Chile, gemacht wurden.

Dort fanden sich drei unterschiedliche Populationen von Sternen. Alle sind nach kosmischen Maßstäben noch sehr jung, und doch lassen sie sich in drei voneinander abgrenzbare Altersklassen unterteilen. ESO-Astronom Giacomo Beccari vermutet, dass es sich um drei Generationen von Sternen handelt, die in aufeinander folgenden Schüben im Laufe von weniger als drei Millionen Jahren entstanden sind.

Ein Stück weit umdenken

Beccari und seine Kollegen analysierten die Helligkeit und die genauen Farben aller Sterne im 1.350 Lichtjahre von uns entfernten Orionnebel, einer der uns nächstgelegenen Geburtsstätten neuer Sterne. Aus diesen Daten ließen sich Masse und Alter der Himmelskörper bestimmen, was zum überraschenden Ergebnis der Generationenfolge führte.

Damit könnte unser Verständnis davon, wie sich Sterne in Haufen bilden, etwas mehr Detailschärfe erhalten. Bisher sind Astronomen davon ausgegangen, dass die Sterne eines Sternhaufens alle etwa gleich alt sind – aber nicht, dass sie sich zeitlich derart gruppieren. (red, 2. 8. 2017)