Beirut – Mit Donnerstag, 6.00 Uhr (Ortszeit), hat an der libanesisch-syrischen Grenze bei Arsal eine Waffenruhe begonnen. Dort, so erklärt die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, sei man kurz davor, eine gemeinsam mit der syrischen Armee geführte lokale Offensive gegen die Nusra-Front zum Abschluss zu bringen.

Die verbliebenen Nusra-Kämpfer seien nach schweren Verlusten bereit, ihre Stellungen aufzugeben – allerdings nur gegen freies Geleit in weiterhin von ihnen kontrollierte Gebiete im Nordwesten Syriens. Über die Details werde nun verhandelt, hieß es aus mit der Materie befassten libanesischen Kreisen. So verlange die Hisbollah die Freilassung von mindestens fünf ihrer Kämpfer.

Die Nusra-Front hat sich zwar im Juli 2016 offiziell von der internationalen Terrororganisation Al-Kaida getrennt, sie wird ihr jedoch noch immer zugerechnet. Erst vor wenigen Tagen konnte sie die Kontrolle über Idlib, 200 Kilometer nördlich, übernehmen. In Jroud Arsalm, einer gebirgigen Grenzregion Syriens zum Libanon, hingegen steht sie nun vor der Niederlage, wie Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah am späten Mittwochabend erklärte.

Die Stadt und das Umland von Arsal waren 2014 Schauplatz eines Übergreifens des syrischen Bürgerkrieges auf den Libanon. Kämpfer der Nusra-Front und des IS überrannten kurzzeitig Arsal. Auch in der Küstenstadt Tripoli kam es damals zu Kämpfen mit dem IS. (red, Reuters, 27.7.2017)