Peter Pilz

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Peter Pilz wird heute höchstwahrscheinlich verkünden, dass er mit einer eigenen Liste bei den Nationalratswahlen antritt. Sollte er doch sagen: "Ich habe es mir anders überlegt, ich gehe Pilze brocken", braucht er wohl keine andere Position in der Öffentlichkeit mehr anstreben.

In einem Zeitungsinterview hat Pilz sich als "Rechtslinker" bezeichnet. Das ist gar nicht so ungewöhnlich, wie es klingt, denn man kann einerseits für soziale Belange eintreten, andererseits eine realistische Position gegenüber der "Ausländer"- und Flüchtlingsfrage einnehmen. Es kommt nur auf den Grad der Intensität und der Demagogie an. Die FPÖ tritt seit langem auch für soziale Wohltaten ein, aber eben nur für "echte Österreicher", und sie möchte sogenannte Ausländer so schlecht behandeln wie nur möglich.

Wenn Peter Pilz eine vernünftige Synthese aus "rechten" und "linken" Inhalten gelingt, kann er Erfolg haben. Es wird allerdings hauptsächlich von seiner Medienpräsenz abhängen, weil er über die normalen Werbemittel nicht verfügt. In dem Zusammenhang ist die Unterstützung der Krone wichtig, aber auch eine zweischneidige Sache.

Für viele enttäuschte Grünwähler, aber auch für andere Protestwähler kann Pilz eine Anziehungskraft darstellen. Die Frage ist nur, ob, wenn er tatsächlich ins Parlament kommt, dabei mehr herauskommt als eine weitere Protestbewegung. (Hans Rauscher, 24.7.2017)