Zum zweiten Mal binnen eines Monats rief die Feuerwehr wegen der starken Niederschläge in Berlin den Ausnahmezustand aus.

Foto: APA/dpa/Jörg Carstensen

Bild nicht mehr verfügbar.

Ein umgefallener Baum im Bezirk Pankow.

Foto: dpa/Gregor Fischer

Berlin – Erneut haben Starkregen und Gewitter weite Teile Deutschlands heimgesucht. Am Samstagnachmittag machte sich das Unwetter zunächst vor allem in Berlin bemerkbar. Zum zweiten Mal binnen eines Monats rief die Feuerwehr wegen der starken Niederschläge den Ausnahmezustand aus. Von 15 bis 21.30 Uhr verzeichnete die Feuerwehr 435 wetterbedingte Einsätze. Dabei ging es meist um vollgelaufene Keller und herabgestürzte Äste.

Die Feuerwehr hatte eigenen Angaben zufolge vor allem im Norden und Osten der Stadt zu tun, Reinickendorf und Pankow waren Schwerpunkte. Der S-Bahn-Verkehr wurde auf zwei Linien wegen großer Äste auf den Gleisen unterbrochen.

In der Nacht auf Sonntag mussten dann besonders in Hessen viele Rettungskräfte wegen des Unwetters ausrücken. Blitzschläge setzten in mehreren Landkreisen Häuser in Brand. In Uengsterode (Werra-Meißner-Kreis) brannte eine freistehende Scheune mit land- und forstwirtschaftlichem Gerät aus, der Sachschaden liegt laut Polizei bei mindestens 200.000 Euro. In Bad Sooden-Allendorf setzte vermutlich ebenfalls ein Blitz einen Dachstuhl in Brand. Die Bewohner konnten das Haus rechtzeitig verlassen, die Löscharbeiten zogen sich bis in den Sonntagmorgen hin.

Heftige Regen

In Wiesbaden stürzten infolge des Unwetters mehrere Bäume um. Am Übergang der A3 zur A66 stießen mehrere Autos gegen Kanaldeckel, die die Wassermassen hochgedrückt hatten. Zahlreiche Alarmanlagen lösten durch Blitz und Donner aus. Auch im Saarland, Baden-Württemberg, Thüringen und Rheinland-Pfalz gab es heftigen Regen.

Schon in der Nacht auf Samstag hatte es in weiten Teilen Süddeutschlands heftigen Regen und Gewitter gegeben, besonders in Baden-Württemberg. So mussten sich wegen des Unwetters in Breisach 90 Teilnehmer eines Zeltcamps in Sicherheit bringen. In Offenburg liefen zahlreiche Keller mit Wasser voll. Drei Dachstühle von Wohnhäusern gingen in Flammen auf, weil Blitze eingeschlagen hatten. Am stärksten war die Region um den Bodensee betroffen gewesen. Dort mussten mehrere Zugstrecken wegen umgestürzter Bäume oder abgerutschter Hänge gesperrt werden. (APA, 23.7.2017)