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"MA7" geht von nun an für West Ham auf Torejagd.

Foto: Reuters/ Andrew Couldridge

London – Der Transfer von Marko Arnautovic ist seit Samstag perfekt. Der ÖFB-Teamspieler wechselt innerhalb der Premier League von Stoke City (Vier Saisonen, 146 Spiele, 26 Tore, 32 Asists) zu West Ham United nach London, wo er einen Fünfjahresvertrag unterschrieb. Mit der kolportierten Ablösesumme von rund 25 Millionen Pfund (27,9 Millionen Euro) avanciert der 28-Jährige zum teuersten österreichischen Fußballer der Geschichte. Aleksandar Dragovic war Leverkusen eine Ablösesumme von 18 Millionen Euro wert.

"Jeder weiß, dass West Ham ein großer Klub mit großer Geschichte ist. Ich bin glücklich, jetzt ein Teil davon zu sein. Ich kann es kaum erwarten, loszulegen. Die West-Ham-Fans sind fußballverrückt und das mag ich sehr. Der Klub wächst noch, wird besser und besser und darum bin ich hier", sagte Arnautovic zu seinem Transfer. West-Ham-Mehrheitseigentümer David Sullivan zeigte sich hoch erfreut über das Zustandekommen des Kontrakts: "Marko wird viel Qualität in unsere Offensive bringen und ich freue mich darauf, ihn im weinrot-hellblauen Trikot zu sehen.

Der 62-fache ÖFB-Teamspieler, zugleich der teuerste Neuzugang in der Geschichte der "Irons", wird laut "Sky" in den fünf Jahren 26 Millionen Pfund (rund 29 Millionen Euro) verdienen. Bisher war der Ghanaer Andrew Ayew Rekordhalter bei den Londonern. Der 27-jährige Internationale war im vergangenen Sommer für etwa 24 Millionen Euro vom Ligarivalen Swansea gekommen und ist zugleich ein Konkurrent des Wieners am linken Flügel. Arnautovic ist nicht der erste Österreicher, der sich das "Hammers"-Trikot überstreifen wird. Im Frühjahr 2013 wurde Emanuel Pogatetz von Wolfsburg nach London verliehen. Der Innenverteidiger kam aber bei West Ham nur zu sechs Einsätzen in der Premier League.

Die "Hammers" hatten erst am Donnerstag Mexikos Rekordtorschützen Chicharito von Bayer Leverkusen verpflichtet, davor schon den argentinischen Verteidiger Pablo Zabaleta an Bord geholt. Anfang der Woche lieh man sich mit Joe Hart den 71-maligen englischen Team-Keeper für ein Jahr von Manchester City aus. Im Gegenzug wechselte der irische Nationaltormann Darren Randolph zu Middlesbrough. Der 30-Jährige unterschrieb einen Vierjahresvertrag beim Premier-League-Absteiger.

Die letzte Saison verlief für West Ham überhaupt nicht nach Wunsch, der vom Kroaten Slaven Bilić trainierte Klub schloss als Elfter ab. Der Umzug vom Upton Park in das umgebaute Olympiastadion von London, wo der 1895 als "Thames Ironworks FC" gegründete Verein die Heimspiele austrägt, wurde nicht von allen Fans mit Wohlwollen aufgenommen. Dennoch hielten die Fans dem Klub die Treue, alle 52.000 verfügbaren Abos für die kommende Spielzeit wurden bereits verkauft.

Generell erfreut sich der Klub aus dem Osten Londons großer Beliebtheit. Der Grund für den Zuspruch in England liegt in der Vergangenheit. 1966 führte West-Ham-Kapitän Bobby Moore England zum bisher einzigen Weltmeistertitel. Außerdem hatten die beiden West-Ham-Stürmer Geoff Hurst und Martin Peters im legendären WM-Finale gegen Deutschland die "Three Lions" zum Sieg geschossen.

Auch weltweit haben die "Hammers" viele prominente Fans. So unterstützen beispielsweise die Queen, der ehemalige US-Präsident Barack Obama, die Hollywood-Stars Matt Damon und Keira Knightley, Sängerin Katy Perry, die Comedians Russell Brand und James Corden oder Ex-Box-Weltmeister Lennox Lewis das Team.

Der erste Aufstieg in die höchste englische Spielklasse gelang 1923. 2002/03 konnte man den Abstieg nicht verhindern, 2004/05 folgte die Rückkehr ins englische Oberhaus, das man 2011 erneut verlassen musste, diesmal aber nur für eine Saison.

1965 holte West Ham im Europacup der Cupsieger (2:0 im Finale gegen 1860 München im Wembley-Stadion) seinen bislang einzigen internationalen Titel, den FA-Cup gewannen die "Hammers" dreimal (1964, 1975 und 1980). (red, APA, 22.7.2017)