Karlsruhe – Die deutsche Bundesanwaltschaft hat den Salafisten-Prediger Abu Walaa wegen Mitgliedschaft in der "terroristischen Vereinigung Islamischer Staat" (IS) angeklagt. Walaa gilt als zentraler Repräsentant des IS in Deutschland. Er war in Hildesheim bei dem inzwischen verbotenen "Deutschsprachigen Islamkreis" aktiv.

Die deutsche Bundesanwaltschaft wirft dem 33-jährigen Iraker Bildung eines Netzwerks mit vier weiteren Gesinnungsgenossen vor. Diese wurden wegen Unterstützung des IS angeklagt. Die Beschuldigten sollen rund ein halbes Dutzend Personen von Deutschland aus nach Syrien geschleust haben, wo sie als Kämpfer für den IS ausgebildet worden seien und teilweise Selbstmordattentate verübt hätten, teilte die Anklagebehörde am Donnerstag mit.

Die Ermittlungsergebnisse basieren laut Bundesanwaltschaft unter anderem auf Angaben einer Vertrauensperson, die in engem Kontakt zu den fünf Beschuldigten stand, und zu deren Tötung Abu Walaa aufgerufen habe. Alle Beschuldigten wurden am 8. November 2016 festgenommen und befinden sich seither in Untersuchungshaft.

Der Prozess gegen Abu Walaa, dessen voller Name Ahmad Abdulasis Abdullah A. lautet, und die vier Mitangeklagten soll vor dem Oberlandesgericht (OLG) Celle stattfinden. Das Gericht muss nun über die Eröffnung des Verfahrens entscheiden. (APA/Reuters, 20.7.2017)