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Hamburg – Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach den Ausschreitungen am Rande des G-20-Gipfels einen Verlust von Respekt gegenüber der Polizei beklagt. "In Hamburg haben Gewalttäter in eklatanter Weise fundamentale Regeln unseres Zusammenlebens verletzt", sagte Steinmeier dem Hamburger Magazin "Stern". "Der Respekt vor staatlichen Institutionen wie beispielsweise der Polizei geht bei einigen offenbar verloren."

Bei den Urhebern der Krawalle fehle "auch das Bewusstsein, dass sie auf den Schutz gerade dieser Polizei selbst angewiesen sein könnten", fügte das Staatsoberhaupt hinzu. "Mich empört aber auch das Verhalten all derer, die aus Langeweile oder Abenteuerlust bei den Ausschreitungen im Schanzenviertel mitgemacht und Läden geplündert haben."

"Rechtsstaat funktioniert"

Der Rechtsstaat sei durch die Ausschreitungen in Hamburg zwar herausgefordert gewesen, sagte Steinmeier. "Aber er beweist auch, dass er funktioniert. Straftaten werden verfolgt und geahndet." Er warnte zugleich davor, die Vorgänge überzubewerten. Natürlich würden Ereignisse wie in Hamburg die Menschen irritieren und erschüttern. "Aber wir dürfen auch nicht so tun, als wären solche Ausschreitungen Alltag in Deutschland. Das sind sie nicht."

Rund um den zweitägigen Gipfel der Staats- und Regierungschefs der 20 großen Industrie- und Schwellenländer in Hamburg hatte es Anfang Juli schwere Krawalle von Randalierern gegeben. Zahlreiche Autos wurden angezündet sowie einige Geschäfte geplündert und zerstört. (APA, 19.7.2017)