Syrer haben besonders gute Chancen auf Asyl: Fast 91 Prozent der Anträge wurden im ersten Halbjahr positiv beschieden.

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Wien – Syrer stellten im ersten Halbjahr die mit Abstand größte Flüchtlingsgruppe in Österreich. Das geht aus der offiziellen Asylstatistik für die Monate Jänner bis Juni hervor. Von den 12.490 Anträgen entfielen 4.080 auf Syrer.

Stark nachgelassen hat die Zahl der afghanischen Flüchtlinge, die im Vorjahr noch die stärkste Nation bei den Anträgen waren. Im ersten Halbjahr 2016 gaben noch 8.007 Afghanen Asylanträge ab, heuer waren es nur 1.971. Damit liegen die Afghanen freilich noch immer auf Platz zwei vor den Nigerianern und Bürgern Russlands.

Zahl der Asylansuchen zurückgegangen

Insgesamt ist die Zahl der Asylansuchen stark zurückgegangen. Im Vorjahr gab es 25.691 Anträge während des ersten Halbjahrs und damit fast doppelt so viele wie heuer. In Österreich nicht wirklich spürbar sind Auswirkungen der stark steigenden Zahl von Flüchtlingen, die über die Mittelmeerroute in Italien landen. Hierbei handelt es sich in der Regel um Asylwerber aus Afrika. So ging die Zahl der Asylanträge von Nigerianern in Österreich sogar von 926 auf 790 zurück. Von Eritreern, ebenfalls an sich eine starke Flüchtlingsgruppe, gab es gerade einmal 35 Anträge, von Sudanesen nur 14, von Bürgern der Cote d'Ivoire 13.

Im ersten Halbjahr wurde 10.930-mal Asyl gewährt. Negativ beschieden wurden 7.049 Fälle. Subsidiärer Schutz wurde 3.593-mal gewährt, humanitärer Aufenthalt 678-mal. Besonders gute Chancen auf Asyl haben unverändert Syrer, die zu fast 91 Prozent positiv beschieden wurden. Auch bei Afghanen gab es knapp mehr positive als negative Entscheide, Gleiches gilt für Iraner. Die schlechtesten Chancen auf Asyl haben von den Topnationen Nigerianer. Gerade einmal zehn Personen (1,1 Prozent) wurde im ersten Halbjahr Asyl gewährt. (APA, 19.7.2018)