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Wien – Im Zeitalter von Messengerdiensten wie Whatsapp sind Kettenbriefe zu großen Angstmachern für Kinder geworden. Vor allem Volksschulkinder können diese Nachrichten oft nicht als Falschmeldungen einordnen, warnen der gemeinnützige Verein Saferinternet.at und "147 Rat auf Draht". Aus Angst, dass die Todesdrohungen und Gruselgeschichten wahr werden, leiten viele Kinder die Kettenbriefe weiter.

Ein typischer Kettenbrief laute etwa "Wenn du das nicht an 30 Leute weiterschickst, dann stirbt deine Mutter. Aber erst in einem Jahr", so Saferinternet.at. Viele Kinder fürchten sich und leiten diese Nachrichten an ihre Kontakte weiter. Immer häufiger dienen Kettenbriefe demnach auch als Beliebtheitsbarometer: Je mehr Antworten Kinder auf den Kettenbrief bekommen, desto beliebter fühlen sie sich.

Ängste ernst nehmen

"Die Ängste der Kinder müssen auf jeden Fall ernst genommen werden. Wenn ein Kind fürchtet, dass es selbst oder eine nahestehende Person sterben könnte, dann sind diese Sorgen ganz real und oft auch sehr mächtig", wird Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) zitiert. Zudem würden deutlich mehr Kinder bei "147 Rat auf Draht" anrufen, die wissen wollen, was passieren kann, wenn sie bedrohliche Kettenbriefe nicht weiterschicken.

"Es hilft, das Thema immer wieder aktiv anzusprechen. Oft nimmt es Kindern die Angst, wenn man ihnen erklärt, dass es sich nicht um persönliche Nachrichten handelt, sondern dieselben Falschmeldungen an unzählige Personen verschickt werden", sagt Barbara Buchegger, pädagogische Leiterin von Saferinternet.at. Die Experten halten dazu auch Workshops in Volksschulen ab. (APA, 18.7.2017)