Beim schwächelnden schwedischen Telekomausrüster Ericsson laufen die Geschäfte angesichts scharfer Konkurrenz und schwächerer Nachfrage in Schwellenländern noch schlechter als gedacht. Der schwedische Rivale von Nokia und Huawei rutschte im Frühjahr tiefer als erwartet in die Verlustzone und enttäuschte auch beim Umsatz.

Zudem kassierte Ericsson seine Prognose für die Entwicklung des Gesamtmarkts und erwartet nun einen noch stärkeren Rückgang als bisher gedacht. Konzernchef Borje Ekholm, erst seit Jänner im Amt, kündigte angesichts der Entwicklung eine Verschärfung des bereits laufenden Kostensenkungsprogramms an. Die Aktien brachen an der Börse um zehn Prozent ein. "Ericsson hat nicht geliefert, sie haben Marktanteile verloren und in der Branche läuft es mau", sagte Fondsmanagerin Inge Heydorn von Sentat Asset Management.

Verlust im operativen Geschäft

Im operativen Geschäft wiesen die Schweden im zweiten Quartal einen Verlust von 1,2 Mrd. Kronen (125,8 Mio. Euro) aus. Das war fünfmal so viel wie von Experten erwartet. Vor Jahresfrist hatten noch 2,8 Mrd. Kronen Gewinn in den Büchern gestanden. Der Umsatz sackte um 8 Prozent ab und lag mit 49,9 Mrd. Kronen um 600 Mio. Kronen unter den Prognosen.

Ekholm erklärte, Ericsson werde seine Anstrengungen nun verstärken, um die angekündigte Verdoppelung der Gewinnmarge bis 2018 zu erreichen. Einige Investoren waren bis jetzt schon davon ausgegangen, dass die bereits umgesetzten Stellenstreichungen und Kostenkürzungen bei Ericsson. Ericsson-Aktien haben in den vergangenen zwei Jahren rund ein Drittel an Wert eingebüßt. (APA, 18.7.2017)