Der Strand von Jesolo

Foto: Shotshop

Der Italienurlaub der Kindheit schmeckte nach Schokoladeneis und Spaghetti Bolognese, er klang nach den "Coocoo belloo!"-Rufen des Strandverkäufers und bedeutete eine unbeschwerte und unvergessliche Auszeit in den Sommerferien. In den 1970iger Jahren war die Adria für viele Österreicher das Urlaubsparadies schlechthin. Und auch viele Kinder der 1980er und 1990er Jahre teilen ähnliche Urlaubserinnerungen – an die Autofahrt Richtung Süden im Morgengrauen, an endlose Strandtage mit der ganzen Familie und den obligatorischen Einkaufsbummel am Abend, wo man sich gelegentlich ein Spielzeug aussuchen durfte.

Viele dieser einstigen Nesthäkchen kehren diesen Sommer an die Orte ihrer Kindheit zurück – und zeigen ihren Kindern, wo es das beste Eis gibt und wie man beim Spielautomaten gewinnen kann. Wer jedoch glaubt, dass dort die Zeit stehen geblieben ist, der irrt.

Vertrautes in neuem Glanz

Noch vor fünf Jahren mussten tausende Strandpächter um ihre Existenz bangen – davon kann heute keine Rede mehr sein. Seit einigen Jahren haben vor allem Familien ihre Liebe zur Oberen Adria wiederentdeckt. Die dortigen Badeorte – vor allem Bibione, Grado und Caorle – sind nicht nur wegen ihrer raschen Erreichbarkeit mit dem Auto besonders beliebt. Auch der Sicherheitsgedanke spielt bei der Urlaubsplanung eine immer stärkere Rolle.

Gleichzeitig erscheinen die Lieblingsorte von damals heute herausgeputzter denn je – die Investitionen in den vergangenen Jahren sind deutlich sichtbar: Promenaden wurden saniert, billige Imbissbuden wichen modernen, ausgefallenen Gastronomiekonzepten und schicken Osterien mit frischen Meeresfrüchten, statt Billig-Modeketten von der Stange glänzen nun stylische Boutiquen mit jungen, italienischen Designermarken.

Besseres Angebot in der Hotellerie

Die beliebten Urlaubsorte haben sogar noch weit mehr zu bieten, als man denken würde – nämlich dann, wenn man alles Bekannte zurück lässt und sich in das Landesinnere vorwagt. Unberührte Landschaften kann man auf Tagesflügen mit den Rad oder E-Bike erkunden. Neu ist auch das vielfältige Unterhaltungsprogramm mit Open Air-Konzerten und hippen Bars – dort wo es früher nur eine Disco gab.

Mehr Auswahl, auch in höheren Sternekategorien Auch in der Hotellerie ist das Angebot breiter und exklusiver: Neben den klassischen Apartmentwohnungen gibt es heute auch Boutiquehotels und Zusatzservices wie Kinderbetreuung und All Inclusive – anno dazumal gab es nur Halbpension.

Top 3: Lignano, Grado und Bibione

Die Nachfrage an Adria-Reisen ist heuer so groß wie nie – der Ausfall der Türkei verstärkt diesen Trend. Im Beliebtheitsranking führt Lignano, gefolgt von Grado, Bibione, Jesolo und Caorle. Gereist wird am häufigsten jetzt im Hochsommer für ein verlängertes Wochenende, aber auch der September gewinnt an Beliebtheit, wenn das Strandleben ruhiger wird. (red, 17.7.2017)