Wien – Welcher Abfangjäger nach den Eurofightern den heimischen Luftraum sichern wird, soll 2018 feststehen. Für den Beschaffungsprozess wird ein Expertenteam eingerichtet, in das auch Finanzministerium und Finanzprokuratur eingebunden werden sollen, hieß es am Donnerstag aus dem Verteidigungsministerium auf Anfrage der APA.

Die Sonderkommission "Aktive Luftraumüberwachung" hat für ihren Bericht, der vergangene Woche veröffentlicht worden ist, bereits mit verschiedenen Jet-Anbietern Gespräche geführt, um Alternativen zum Eurofighter abschätzen zu können. Eine Entscheidung für den Nachfolger der umstrittenen Eurofighter sei damit aber noch lange nicht gefallen, betonte ein Sprecher von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Der Minister strebt ja ein Regierungsgeschäft an, um die Eurofighter und die alten Saab-105 durch eine Überschall-Flotte mit 15 Einsitzern und drei Doppelsitzern zu ersetzen. Konkrete Gespräche mit Anbietern zu führen ist dann eine Aufgabe des noch einzurichtenden Expertenteams, das den Beschaffungsprozess koordinieren und durchführen soll. Einbinden will man da auch Finanzministerium und Finanzprokuratur, also den Anwalt der Republik. Dass dies etwa bei den Vergleichsverhandlungen mit Eurofighter 2007 offenbar unterblieben war, sorgte zuletzt für heftige Kritik im Untersuchungsausschuss.

Man gehe davon aus, dass der Beschaffungsprozess für den Eurofighter-Nachfolger 2018 abgeschlossen sein werde, sagte der Sprecher. Dass die Typenentscheidung schon nächstes Jahr fällt, wäre notwendig, um den von der Kommission vorgeschlagenen Zeitplan einhalten zu können, wonach die Eurofighter ab 2020 schrittweise ersetzt werden sollen.

Als mögliche Modelle gelten laut Experten etwa der schwedische Gripen E/F oder die US-amerikanische F-16. (APA, 13.7.2017)