Washington – Im Konflikt mit Nordkorea stehen die USA demonstrativ an der Seite Südkoreas, doch in Handelsfragen gilt für Washington immer noch die Devise "America first": Die Vereinigten Staaten wollen das Freihandelsabkommen mit Südkorea neu verhandeln und so bessere Konditionen für die heimische Wirtschaft durchsetzen, wie der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer am Mittwoch erklärte.

Demnach wurde die Regierung in Seoul bereits informiert, im August soll ein – noch nicht näher terminiertes – Treffen dazu stattfinden. Seit Inkrafttreten des Abkommens im Jahr 2012 habe sich das Handelsdefizit mit Südkorea bei Gütern auf 27,6 Milliarden Dollar verdoppelt, während US-Warenexporte zurückgegangen seien, hieß es in einer Stellungnahme Lighthizers. "Das unterscheidet sich ziemlich von dem, was die vorherige Regierung (von Präsident Barack Obama) dem amerikanischen Volk verkauft hat, als sie sich um Unterstützung für diese Vereinbarung bemühte."

Ärger über Handelsbilanzen

Unter Präsident Donald Trump verfolgen die USA eine protektionistische Handelspolitik, die auf bilaterale statt multilaterale Abkommen setzt. Deutschland gehört zu jenen Staaten, die sich wegen ihres Handelsüberschusses Trumps Unmut zugezogen haben.

Im zunehmend eskalierenden Konflikt auf der koreanischen Halbinsel unterstützen die USA sowohl Japan als auch Südkorea, dessen nördlicher Nachbar mit seinem Atom- und Raketenprogramm den Westen brüskiert und gegen UNO-Resolutionen verstößt. (APA, 13.7.2017)