Hannover – Die Flugsicherheit in der Weltluftfahrt erreicht laut Experten ein neues Rekordniveau. Nach einer Analyse des Hamburger Flugunfallbüros JACDEC (Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre) nahm die Zahl der tödlichen Unfälle im ersten Halbjahr 2017 drastisch ab.

In seiner Studie für das Luftfahrtmagazin "Aero International" (August) kommt das Büro auf insgesamt 16 Todesfälle seit Jänner. Im ersten Halbjahr 2016 lag die Zahl der Unfalltoten in der weltweiten Luftfahrtnoch bei 175. Nach einer ohnehin guten Sicherheitsbilanz 2016 sei das ein "sensationell niedriger Wert".

An Bord kommerzieller Linienflüge gab es keinen einzigen Toten: Sämtliche Opfer starben bei Fracht-, Demonstrations- oder regionalen Bedarfsflügen, so die Unfallforscher. Gezählt wurden dabei nur die an Bord befindlichen Personen.

"Diese Bestmarke ist umso beeindruckender, da im Durchschnitt der letzten zehn Jahre 286 Menschen in der ersten Jahreshälfte zu Tode gekommen sind", sagte JACDEC-Gründer Jan-Arwed Richter der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und betonte: "Allein die Toten im Reisebus in Bayern waren mehr als im gesamten Halbjahr des weltweiten Flugverkehrs." Eine Prognose für das Gesamtjahr abzugeben sei allerdings verfrüht, sagte Richter.

Seit Jahren registriert und analysiert JACDEC die Unfälle und schweren Zwischenfälle der Zivilluftfahrt. Erfasst werden dabei alle Flugzeuge mit mehr als 5,7 Tonnen Gewicht oder mehr als 19 Sitzen. (APA, dpa, 11.7.2017)