Auch im Sitzen spielt Sebastian Ofner wenn es sein muss einen guten Ball.

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London – Das Tennis-Märchen um Sebastian Ofner hat ein Ende gefunden. In der dritten Runde des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon unterlag der 21-jährige Steirer dem als Nummer zehn gesetzten Alexander Zverev am Samstag 4:6, 4:6, 2;6.

Ofner reist nach fünf Siegen in Folge (inklusive überstandener Qualifikation) ab. Er hatte nach seinem Sensationssieg in Runde zwei gegen den US-Amerikaner Jack Sock auch gegen Zverev trotz glatter Niederlage eine durchaus gute Figur abgegeben. Nach seinem ersten Vordringen in ein Hauptfeld auf der World Tour wird er sich in der Weltrangliste von Position 217 aus ungefähr auf Platz 150 verbessern. Sein bisheriges Top-Ranking hatte Österreichs Nummer vier mit Rang 215 erreicht.

Viele Breaks

Ofner kassierte am Samstag sieben Breaks, dreimal nahm er Zverev den Aufschlag ab – in jedem Satz einmal. Speziell im Finish der Sätze bewies Zverev aber, dass er für die Teilnahme an einer zweiten Grand-Slam-Woche reif ist. Für sein erstes gewonnenes Drittrundenspiel bei einem der vier größten Turniere auf der Tour reichte auch eine nicht perfekte Leistung, aber keineswegs gegen einen hilflosen Ofner. Denn der zeigte phasenweise seine schon im bisherigen Turnierverlauf bewiesenen Qualitäten.

"Es war ein gutes Match, ich war nicht so weit weg", sagte Ofner. "Es war natürlich sehr lässig, auf so einem großen Platz gegen einen Topspieler zu spielen." Der 21-Jährige räumte ein, recht nervös gewesen zu sein. Im Endeffekt habe er aber gemerkt, dass er nur mehr Matches auf diesem Niveau brauche, um an die sehr guten Spieler näher heranzukommen. "Es ist ein hohes Grundtempo, aber nicht so schnell, wie es im Fernsehen aussieht. Es ist definitiv auch Gewohnheitssache. Beim ersten Mal ist es sehr spektakulär."

30 unerzwungene Fehler bei 22 Winnern (Zverev 18:21) und nur ein Ass (4) bei fünf Doppelfehlern (5) reichten am Samstag für einen weiteren Triumph Ofners nicht. Nach 1:33 Stunden musste sich der Steirer geschlagen geben. Wimbledon darf er erhobenen Hauptes verlassen.

Federer gratulierte

Ofner hatte sich mit seinem Landsmann Dominic Thiem für die Partie eingeschlagen, am Ende der Session war es dabei zu einem Handshake mit Roger Federer gekommen. "Federer hat gesagt, 'gratuliere und wie geht es dir'. Das war natürlich ein Highlight. Federer war immer schon mein Idol." (APA, red, 8.7. 2017)