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Irgendwo da hinten ist er, der Kurt Vile. Kommenden Montag live in der Wiener Arena.

Foto: AP/Ron Harris

Bevor sogenannte Hipster draufgekommen sind, dass ihre Gesichter ebenfalls Haare haben, ließen sie sich das Haupthaar wachsen. Doch weil so ein Bart doch leichter zu pflegen ist als eine einen halben Meter lange Matte, sattelten viele um. Auf gescheitelte Langeweiler mit Gesichtswolle aus dem Barbershop.

Kurt Vile hat da nicht mitgemacht. Der aus Pennsylvania stammende Musiker hält an seiner Matte fest, kommenden Montag wird sie im Wind der Bühne der Wiener Arena wehen, wo er mit seiner Band, den Violators, gastiert.

Matador Records

Der davor bei der Band War on Drugs an der Gitarre beschäftigte Musiker spielt traditionellen Indierock. Als Orientierungshilfe für dieses weite Feld sei eine Band wie Pavement angeführt, jedoch eher die späten Pavement, die schon ein wenig vorhersehbar geklungen haben. Wobei Viles Musik doch eine eigene Handschrift und ein Charme auszeichnen, die sich abheben. Auch nimmt man ihm das gepflegte Laid-back-Feeling ab, das viele seiner Songs auszeichnet und mit dem er sich in eine Reihe stellt, an deren Beginn große Namen wie Neil Young oder Alex Chilton auftauchen.

Eine Altherrenband für junge Menschen, könnte man sagen. Zudem erinnert Viles Stimme an jene des Howe Gelb von Giant Sand, was auf dem Sympathiekonto noch ein paar Extrazinsen einbringt. Lässige Musik für einen lauen Sommerabend? Allemal. (flu, 5.7.2017)