Karlsruhe – Die Karlsruher Materialwissenschaftlerin Britta Nestler ist von Vorwürfen bezüglich ihrer Forschungen entlastet worden und erhält nun doch den renommierten Leibniz-Preis. Ihr sei kein wissenschaftliches Fehlverhalten nachzuweisen, teilte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am Dienstag mit.

Nach anonymen Hinweisen war die Verleihung an die Mathematikerin und Physikerin Mitte März kurzfristig ausgesetzt worden. Welcher Art die Hinweise waren, wurde nicht mitgeteilt. Es ging um Arbeiten der 45-Jährigen im Rahmen mehrerer von der DFG geförderter Projekte.

Verleihung noch am Abend

Die Verleihung des Preises, den sie für ihre Forschung zur computergestützten Materialmodellierung erhält, konnte noch am Abend bei der derzeit laufenden DFG-Jahresversammlung in Halle nachgeholt werden. Bei der Arbeit von Nestler geht es laut DFG unter anderem um Zusammenhänge zwischen der Mikrostruktur und den Eigenschaften eines Materials. In der Praxis bedeute das etwa, die Eigenschaften von Gusseisen in Bremsscheiben zu verbessern und so deren Lebensdauer zu erhöhen.

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG für herausragende Arbeiten im Bereich der Wissenschaft vergeben. Das Preisgeld können die Forscher bis zu sieben Jahre lang für ihre Forschungen verwenden. Nestler forscht am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). (APA, 5.7.2017)