Wien – Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat einen weiteren Vergleich im Zusammenhang mit Produkten des deutschen Fonds MPC Capital geschlossen. Diesmal gab es eine außergerichtliche Einigung mit der Hypo Steiermark. In drei Sammelklagen lag der Streitwert für über 50 Anleger bei 3,2 Mio. Euro. Über die genaue Höhe des Betrages wurde Stillschweigen vereinbart, teilte der VKI am Dienstag mit.

Im Februar hatte bereits der Oberste Gerichtshof in einem Musterverfahren entschieden, dass die Hypo Steiermark wegen Falschberatung im Zusammenhang mit den MPC-Fonds haftet. Die Bank hätte die Anleger über die hohen Nebenkosten ("Weichkosten") bei der Anlage informieren müssen. Der OGH sprach den klagenden Anlegern 100 Prozent Schadenersatz zu. VKI-Chefjurist Thomas Hirmke hatte damals gesagt, die OGH-Entscheidung habe Mustercharakter für die drei Sammelklagen des VKI gegen die Hypo Steiermark und die MPC-Österreich-Tochter CPM.

Die MPC-Fonds waren geschlossene Immobilien-, Lebensversicherungs-, und Schiffsfonds – die Anleger wurden juristisch gesehen Kommanditisten der einzelnen Gesellschaften. Das Geld, das die Fonds ausschütteten, kann daher zurückverlangt werden, bei MPC-Produkten ist das manchmal auch geschehen, jetzt laufen zahlreiche Anlegerklagen gegen MPC und auch Vermittler. (APA, 4.7.2017)