Den Haag – Im langwierigen Grenzstreit mit Nicaragua hat Costa Rica vom Internationalen Gerichtshof die Festlegung der Meeresgrenzen zwischen den beiden Ländern gefordert. Nicaragua missachte die Hoheitsrechte Costa Ricas, betonten die Rechtsvertreter des mittelamerikanischen Landes am Montag vor dem höchsten Uno-Gericht in Den Haag.

Verhandlungen der beiden Staaten über den Grenzverlauf im Pazifik und in der Karibik waren 2005 ergebnislos abgebrochen worden.

Ölfelder

Nicaragua soll nach der Klage des Nachbarstaates Unternehmen Bohrlizenzen für Ölfelder angeboten haben, die in der 200-Meilen-Zone von Costa Rica liegen. In dieser sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone hat ein Staat nach der Uno-Seerechtskonvention auch die Hoheit über Rohstoffe.

Costa Rica hatte das Nachbarland zudem verklagt, weil es einen Militärposten auf seinem Gebiet eingerichtet haben soll. Nicaragua habe 2016 ein Lager auf der nordöstlichen Insel Isla Portillos am Grenzfluss San Juan errichtet, erklärten die Rechtsvertreter. Das sei ein eindeutiger Verstoß gegen ein Urteil des Uno-Gerichtes von 2015.

Die Rechtsvertreter Nicaraguas sollten ab Donnerstag zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Die Anhörung ist bis zum 13. Juli angesetzt. Ein Urteil der Richter wird nicht vor Ende 2017 erwartet. (APA, 3.7.2017)