Genf – Die Vereinten Nationen haben die Forderung arabischer Länder kritisiert, den im Golfstaat Katar ansässigen Nachrichtensender Al-Jazeera zu schließen. Dies sei ein "inakzeptabler Angriff auf das Recht der freien Meinungsäußerung", sagte Rupert Colville, der Sprecher des UNO-Menschenrechtskommissars, am Freitag in Genf.

Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten sollten einfach eine öffentliche Debatte darüber anstrengen, falls sie Probleme mit ausländischen TV-Sendern hätten, erklärte Colville vor Reportern weiter. Vor vier Wochen hatten diese Länder alle Kontakte zu Katar abgebrochen und die Grenzen geschlossen – aus Ärger über Katars angebliche Unterstützung für Terrorgruppen und seine guten Kontakte zum schiitischen Iran.

Kürzlich legten Saudi-Arabien und die drei anderen Verbündeten der Regierung des Emirats in Doha eine Liste mit Forderungen vor, die zu erfüllen seien, um die Beziehungen wieder zu normalisieren. Darunter befand sich auch jene, Al-Jazeera zu schließen. Der Nachrichtensender hat in der arabischen Welt großen Einfluss, für Saudi-Arabien und seine Verbündeten ist er ein Ärgernis. (APA, 30.6.2017)