Athen – Die griechischen Müllarbeiter haben das Ende ihres bereits elf Tage währenden Streiks verkündet. Man werde weiter kämpfen, aber mit anderen Mitteln, sagte Nikos Trakas, Chef der zuständigen Gewerkschaft am Donnerstagnachmittag vor Journalisten in Athen. Als Grund gab er die Hitzewelle an, die Griechenland fest im Griff hat und bis Sonntag andauern soll.

Unter der Hand heißt es, die Gewerkschaft sei jedoch vor allem deshalb eingeknickt, weil sonst möglicherweise das Militär angerückt wäre, um den Abfall zu beseitigen. Auch der Einsatz von Privatunternehmen war von manchen Kommunen bereits veranlasst worden.

Tonnenweise Müll

Auf den Straßen der Großstädte Athen und Thessaloniki sowie auf den griechischen Inseln haben sich seit Beginn des Streiks viele tausend Tonnen Müll angesammelt, die wegen der starken Hitze buchstäblich zum Himmel stinken und den Behörden zufolge zum Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung werden. Laut dem Gewerkschaftschef soll noch am Donnerstagabend mit der Entsorgung des Abfalls begonnen werden.

Bis die Müllberge endgültig beseitigt sind, könnte es Wochen dauern. Auch der Schaden des Streiks ist noch nicht abzusehen. Touristen zeigten sich entsetzt und viele Einkaufsstraßen, Cafes und Tavernen blieben immer öfter leer, weil direkt davor der Müll muffelte.

Bei dem Streik ging es um landesweit rund 10.000 Müllarbeiter, deren befristete Verträge zum Monatsende ablaufen und die feste Arbeitsverhältnisse fordern. Die Regierung hatte sich am Montag bereit erklärt, 2.500 Mitarbeiter anzustellen. Damit ist die Gewerkschaft jedoch weiterhin nicht einverstanden. (APA, 29.6.2017)