Krasnodar – Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat eine vollständige Umsetzung der Minsker Vereinbarungen für eine Lösung des Konflikts in der Ostukraine gefordert. Alle anderen Ideen seien "teuflisch", sagte er am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit seinem deutschen Kollegen Sigmar Gabriel in Krasnodar in Südrussland.

"Die Minsker Vereinbarungen sind vom UN-Sicherheitsrat gebilligt worden, sie sind eindeutig, konkret und müssen eingehalten werden", sagte Lawrow.

Im Osten der Ukraine kämpfen Kiewer Regierungstruppen seit 2014 gegen prorussische Separatisten, die von Moskau militärisch unterstützt werden. An die Friedensregelung von 2015 in Minsk halten sich bisher weder Kiew, noch die Separatisten oder Moskau. US-Außenminister Rex Tillerson hat direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine gefordert, um den Stillstand zu überwinden.

Gabriel warb für eine Fortsetzung der derzeit geltenden Waffenruhe über die Erntezeit hinaus. "Waffenstillstand wegen Brot ist ja eigentlich eine ganz gute Idee", sagte er. "Irgendwie fehlt mir die Fantasie, warum das eigentlich nicht viel länger gehen soll."

Er äußerte die Hoffnung auf baldige Spitzenberatungen im sogenannten Normandie-Format mit Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine. Dies werde absehbar telefonisch geschehen, sagte Lawrow. (APA, 28.6.2017)