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Kein einziges der 50 getesteten Spiele wurde für unbedenklich befunden.

Foto: Reuters

Im vergangenen Sommer waren Millionen Menschen auf den Beinen, um im neu erschienenen "Pokémon Go" mit ihrem Handy auf Monsterjagd zu gehen. Der Hype hat mittlerweile nachgelassen, immer noch ist das Game jedoch erfolgreich und umsatzstark.

Spiele wie dieses, aber auch andere mobile Hits wie "Candy Crush" ziehen oft auch sehr junges Publikum an. Daher hat die deutsche Stiftung Warentest nun 50 populäre Smartphone-Games genauer unter die Lupe genommen und übt nun deutliche Kritik. Kein einziger Titel wurde als "unbedenklich" eingestuft.

Schlechter Datenschutz

Sehr schwach schneiden die Apps in Sachen Datenschutz ab. Laut Stiftung Warentest entsprechen nur acht der 50 Programme hier deutschem Recht. Häufig werden etwa Daten gesammelt, die für das Spiel gar nicht relevant sind oder gleich mehrere Werbenetzwerke kontaktiert. Bei einigen Games ist die eingeblendete Werbung auch nicht klar gekennzeichnet und mitunter schwer vom Spiel zu unterscheiden.

Ein Mitgrund dafür ist, dass viele der Titel kostenlos heruntergeladen werden können und sich mit der Einblendung von Werbung oder In-App-Käufen finanzieren. Das Free-2-Play-Game "Clash of Kings" wurde als Beispiel für besonders schlechten Datenschutz genannt. Auch "Pokémon Go" hat in der Vergangenheit Kritik von Datenschützern auf sich gezogen.

Spiele drängen zu Ingame-Käufen

Gerade die Mikrotransaktionen stellen einen weiteren Kritikpunkt dar. Viele Games seien darauf ausgelegt, den Spieler oft zur Kasse zu bitten. Manche subtil, manche direkter. Oft ermöglicht man Teilnehmern schnelle Anfangserfolge, um dann den Fortschritt zu verzögern, fasst die Süddeutsche Zeitung zusammen.

Auch bei den Geschäftsbedingungen ist die Lage schwierig. Lediglich in vier Fällen sehen die Konsumentenschützer die formulierten Bedingungen als "akzeptabel" an. Zumeist stufte man sie als "bedenklich" und in vier Fällen gar als "inakzetabel" an. Dies wiegt umso schwerer, weil ein guter Teil der Spiele von den Herstellern "ab 0 Jahren" freigegeben wird.

Tipps

Stiftung Warentest rät Eltern, die Games ihrer Sprösslinge selber zu spielen, um sich einen Eindruck von den Inhalten zu verschaffen. Dazu sollte man nicht alterskonforme Programme mit einer Kindersicherung sperren und das eigene Google- oder Apple-Konto per Passwort gegen unerlaubte Käufe absichern.

Wer zudem nicht will, dass die eigenen Kinder per Chat in Kontakt mit Unbekannten treten, sollte nur Spiele erlauben, die auch offline funktionieren. Das galt allerdings nur für 15 der getesteten Games. (red, 28.06.2017)