Tokio – Der angeschlagene japanische Technologiekonzern Toshiba will den geplanten Verkauf seiner florierenden Chipsparte vor Gericht durchboxen. Die Japaner kündigten am Mittwoch an, Klage gegen den US-Partner Western Digital einzureichen, weil dieser die angestrebte Veräußerung des weltweit zweitgrößten Herstellers von Speicherchips (NAND) an ein von Japans Regierung angeführtes Konsortium störe. Toshiba fordert deshalb von seinem US-Partner 120 Milliarden Yen, das ist fast eine Milliarde Euro.

Hintergrund

Die Firma Western Digital, die gemeinsam mit Toshiba das wichtigste Chip-Werk der Japaner betreiben, ist der Ansicht, dass sie einem Verkauf zustimmen müsste. Deshalb hatte der US-Konzern versucht, mit einer in den USA eingereichten Klage eine Veräußerung zu blockieren. In letzter Minute reichten die Amerikaner zudem erneut ein Gebot für die Chip-Einheit ein. (Reuters, 28.6.2017)