Mythos und Epos, Wissenschaft und Dichtung:_Raoul Schrott stellt sein Opus Magnum "Erste Erde" im Naturhistorischen Museum Wien vor.

Foto: Peter Hassiepen

Raoul Schrott (53) sei der "Herkules unter den Dichtern", konstatierte die nicht unbedingt zu Übertreibungen neigende Neue Zürcher Zeitung angesichts des neuen Buches des weit gereisten Tiroler Autors. Und in der Tat ist es ein gewaltiges Gewicht, das Schrott in Erste Erde (Hanser Verlag) stemmt. Das Buch wagt nichts weniger als eine Bestandesaufnahme der Geschichte der Menschheit sowie unseres Planeten vom Urknall bis in die Gegenwart.

So führt Schrott (in diesem fast 900 Seiten umfassenden Buch) den Leser in konsequenter Kleinschreibung – und literarisch und stilistisch von Prosa bis zur Lyrik, von der Erzählung bis zum Telefonprotokoll alle Register ziehend – u. a. zu einem Vulkan in der Danakil-Wüste, zu den Fundorten uralter Skelette in Tansania oder zu Forschungsstationen von Astrophysikern, Teleskopbauern, Mikrobiologen. Erste Erde verbindet Epos mit Mythos, Wissenschaft mit Dichtung und das Persönliche mit dem Allgemeinen, wobei das Buch zudem, so Schrott, "einen Querschnitt jener Erkenntnisse" bietet, "die ein neugieriger Mensch sich zu erwerben vermag".

Donnerstagabend stellt Schrott das Buch im Naturhistorischen Museum (in Kooperation mit der Alten Schmiede) in einer Lesung vor. In zwei kurzen Beiträgen werden zudem der NHM-Wien-Generaldirektor und Meteoritenforscher sowie Kosmochemiker Christian Köberl und Christa Schleper (Professorin für Ökogenomik und Systembiologie) in zwei kurzen Beiträgen zur Entstehung des Sonnensystems und der Entwicklung des Lebens – auf der Erde – referieren.

Anschließend findet eine Publikumsdiskussion zum Thema statt. Der Eintritt ist frei. (steg, 27.6.2017)