Wien – In Wien wird diesen Sommer wieder fleißig gebaut. Die "Highlights" mit Auswirkungen auf den öffentlichen und den Individualverkehr sind bereits angelaufen, gab Baustellenkoordinator Peter Lenz am Dienstag bekannt.

Neben der umstrittenen Umgestaltung des Getreidemarkts mit der Errichtung eines neuen Radwegs im ersten und sechsten Bezirk gehören dazu eine "Wasseroffensive" am Inneren Neubau- und Lerchenfelder Gürtel sowie Gleisarbeiten am Johann-Nepomuk-Berger-Platz und den umliegenden Straßen in Ottakring. Der Platz wird im Sommer für den gesamten Verkehr gesperrt. Auch die Straßenbahnlinien 2 und 9 werden umgeleitet oder kurzgeführt, die Linie 44 fährt während der Schulferien überhaupt nicht. Die Umleitung könne man sich wie "einen großen Kreisverkehr" um den Platz vorstellen, so Lenz.

Am Wiener Getreidemarkt wurde bereits vergangenen Sommer gebaut.
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Diese Baustellen würden nun in die Hochphase gehen, sagt der Koordinator. Insgesamt wird es heuer rund 100 Sommerbaustellen mit Auswirkungen auf den Verkehr geben. "Für Baustellen gilt dasselbe wie für die Wiener Bäder: Sie lieben schönes Wetter." Denn ab der zweiten Schulferienwoche verringert sich der Verkehr in Wien um zehn Prozent. Von der dritten Woche bis zum Schulbeginn bleibe der Verkehr stabil bei einem Minus von 20 Prozent. Das geringste Autoaufgebot (minus 30 Prozent) gebe es rund um Mariä Himmelfahrt am 15. August.

Radweg und Gleissanierungen

Von Ende Juli bis Anfang September wird daher auf der Wiener Ringstraße auf Hochtouren gearbeitet. Die Wiener Linien erneuern rund 100 Meter Gleise und Unterbau am Schottenring im Bereich der Wipplingerstraße. Die Einfahrt in Letztere wird während der gesamten Zeit gesperrt.

In Hernals und Währing soll es im Bereich der Wattgasse zu einem "Radweg-Lückenschluss" kommen. Daher wird die Verkehrsachse zwischen Hernalser Hauptstraße und Währinger Straße von Anfang August bis Ende Oktober ausgebaut.

Am Stadtpark wird die Hauptroute in Richtung A23 und A4 zwischen Landstraßer Hautstraße und Großer Ungarbrücke instandgesetzt. Gleichzeitig werden die Rohrleitungen erneuert. Pro Fahrtrichtung wird von 25. Juli bis 1. September nur ein Fahrstreifen zur Verfügung stehen.

Keine Sanierung der Westausfahrt

Eine für diesen Sommer angekündigte Baustelle wird es hingegen nicht geben: Die Sanierung der Westausfahrt wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Andere Bauvorhaben seien dringender und hätten Vorrang. Die Wiener Linien werden etwa im Bereich Linzer Straße und Hütteldorfer Straße rund um den Baumgartner Spitz Gleisbauarbeiten durchführen. Der Flötzersteig bekommt zwischen Tinterstraße und Flötzersteigsteg einen 1,6 Kilometer langen Radweg und im Bereich der Raimannstraße vorgezogene Gehsteige. Ebenfalls im Westen wird die Fahrbahn der Keißlergasse saniert, die zudem einen Gehsteig erhält.

Insgesamt gibt es in Wien pro Jahr zwischen 12.000 und 13.000 Baustellen. Den Verkehr beeinträchtigen jedoch nur 300 bis 400. (Oona Kroisleitner, 27.6.2017)