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Während jeder einen Blick in den Quellcode des freien Betriebssystems Linux werfen kann, hält Microsoft seine Windows-Plattform seit je eher unter Verschluss. Erst in den letzten Jahren begann man, einzelne Elemente offen zu legen.

Dementsprechend brisant ist es, wenn Sourcecode des Betriebssystems in Umlauf kommt, was in der Geschichte von Windows jedoch nur selten passiert ist. Nun hat es allerdings Windows 10 erwischt, wie Microsoft auch selber bestätigt.

Unbekannte luden Daten hoch

Der Quellcode war über mehrere Tage von Beta Archive abrufbar, ein Portal für Windows-Enthusiasten, das auch einen frei zugänglichen Dateiserver anbietet. Dort laden Nutzer etwa ältere Windows-Builds, Beta-Software und anderes Material hoch. Hier waren auch Bestandteile des Shared Source Kit von Microsoft gelandet. Diese wurden mittlerweile gelöscht – auf freiwilliger Basis und ohne Druck aus Redmond, wie es von Beta Archive heißt.

Die geleakten Dateien, die aus einem kürzlich bekannt gewordenen Hack bei Microsoft stammen dürften, enthielten laut The Verge unter anderem Quellcode zu Microsofts Umsetzung des USB-Standards, WLAN-Treibern und zum Umgang mit Speichermedien. Auch das Mobile Adaption Kit sowie ARM-basierte Versionen von Windows 10 sollen enthalten sein.

Offenbar kein großer Leak

Während das britische Medium The Register von einem Umfang von 32 Terabyte und dem größten Leak seit dem Datenleck bei Windows 2000 spricht, dürfte dieser Vorfall tatsächlich vergleichsweise harmlos sein.

Das Shared Source Kit macht Microsoft gegenüber Regierungen, Enterprise-Kunden und anderen großen Lizenznehmern zugänglich, es handelt sich also nicht um bislang noch nie von Dritten eingesehenen Code. Laut Beta Archive hatte der Quellcode einen Größenumfang von 1,2 Gigabyte. (red, 25.06.2017)