Nuray Mert: "Man muss konstruktiv bleiben."

Foto: Eurocomm-PR / Regina Hügli

Renate Brauner will "Journalistinnen und Journalisten vor den Vorhang zu holen, die unter schwierigen Bedingungen die Pressefreiheit hochhalten".

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Wien – Die türkische Journalistin Nuray Mert erhält das erste Vienna Journalism Fellowship der Stadt Wien. "Ich fühle mich geehrt und geschmeichelt von dieser Auszeichnung und möchte sie den Kollegen widmen, die in meiner Heimat in Haft sind", sagte Mert bei der Verleihung im Rahmen der internationalen Journalismuskonferenz GEN-Summit am Donnerstag in Wien.

Das Fellowship ist mit 5.000 Euro dotiert und beinhaltet auch eine Kooperation mit dem STANDARD, in dem Mert Gastkommentare veröffentlichen wird. "Das ist eine tolle Gelegenheit, meine Sichtweise auszudrücken und hier über die Situation in der Türkei zu informieren", sagte Mert zum STANDARD. "Ich versuche, einfach zu erklären, was passiert, anstatt mich dauernd zu beschweren. Man muss konstruktiv bleiben."

Mert war Gastgeberin einer Fernsehsendung, die nach Kritik vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan abgesetzt wurde.

"Die Idee hinter dem Fellowship ist, Journalistinnen und Journalisten vor den Vorhang zu holen, die unter schwierigen Bedingungen die Pressefreiheit hochhalten", sagte Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ), die den Preis übergeben hat. Insgesamt solle sich Wien auch stärker international engagieren. Mit dem Fellowship wolle die Stadt ein Zeichen für Meinungs- und Pressefreiheit setzen, sagte Brauner. (sefe, 22.6.2017)