US-Motorradbauer Harley Davidson fährt auf Ducati ab.

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Der Motorradbauer Harley Davidson ist an der Volkswagen Motorradmarke Ducati interessiert. Angeblich sollen die Amerikaner bis Juli ein Angebot präsentieren. Neben dem Hersteller der Kult-Motorradmarke zeigen auch der indische Anbieter Bajaj Auto und die Finanzinvestoren KKR, Bain Capital, Permira und Investindustrial Gefallen am italienischen Motorradbauer.

Ducati wurde 2012 um 860 Millionen Euro von der Volkswagen- Tochter Audi übernommen. Nun liegen die Preisvorstellungen von VW für die rote Kultmarke bei 1,5 Milliarden Euro. BMW, Honda, Tvs Motors und Suzuki haben ihr Angebot Gerüchten zufolge aufgrund der hohen Forderungen bereits zurückgezogen.

Seit Wochen kursieren Gerüchte

Gerüchte über den Ducati-Verkauf kursieren in Mailänder Finanzkreisen seit Wochen. Angeblich habe VW die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt, Optionen für Ducati zu prüfen. Die Bank habe Kontakt zu potenziellen Käufern aufgenommen.

Mit einem Verkauf würde sich Volkswagen von einem Lieblingsprojekt seines früheren Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch verabschieden. Der Porsche-Enkel hatte den Kauf des für seine roten Luxus-Motorräder bekannten Ducati gegen den Widerstand im eigenen Unternehmen durchgesetzt.

593 Millionen Euro Umsatz

Der 1926 gegründete Motorradbauer aus Bologna setzte im Vorjahr 593 Millionen Euro um. Über einen Verkauf war seit Bekanntwerden des Dieselskandals vor eineinhalb Jahren mehrfach spekuliert worden. Die Aufarbeitung der millionenfachen Abgasmanipulation kostet den VW-Konzern viel Geld. Auch MAN Power Engineering könnte verkauft werden.

Beim VW-Konzernbetriebsrat stößt die drohende Trennung von Ducati jedenfalls auf Widerstand. "Ducati ist ein Juwel", sagte ein Betriebsratssprecher. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 23.6.2017)