US-Präsident Donald Trump.

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Der Standort USA verliert einer Studie zufolge unter Unternehmensgründern wegen des umstrittenen Präsidenten Donald Trump an Attraktivität. Nur noch 15 Prozent würde es in die Vereinigten Staaten ziehen, wenn sie den Standort ihres Start-ups noch einmal wählen könnten, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 250 Gründern.

Vor einem Jahr sei der Anteil mit 32 Prozent noch mehr als doppelt so hoch gelegen. Gleichzeitig legte die Attraktivität des Standorts Deutschland zu: Mehr als zwei Drittel der Gründer würden erneut hierzulande gründen wollen, vor einem Jahr waren es nur 44 Prozent.

Trump-Effekt

"In den Ergebnissen spiegelt sich mit Sicherheit der Trump-Effekt wider", sagte Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp. "Die USA haben für Start-ups massiv an Anziehungskraft verloren, gleichwohl sind dort die Bedingungen – was Finanzierungsmöglichkeiten, Netzwerke und den Absatzmarkt angeht – weiterhin sehr gut." Die Umfrage zeige aber auch, dass in Deutschland eine Menge passiert sei. "Nach einigen Jahren, in denen auf politischer Ebene vor allem viele Stellungnahmen und Agenden formuliert wurden, sehen wir, dass inzwischen auch gehandelt wird – zur Zufriedenheit der Gründer in Deutschland", sagte Veltkamp.

Andere Länder spielen als Wunsch-Standort für das eigene Start-up keine Rolle. Nach Großbritannien ziehe es gerade einmal zwei Prozent, ebenso viele nach Israel. Wer einen Wechsel in ein anderes Land erwägt, zieht dies vor allem wegen besserer Finanzierungsbedingungen in Betracht (70 Prozent). Zudem werden häufig weniger Regulierung (62 Prozent), ein besserer Austausch mit anderen Start-ups (48 Prozent) sowie ein guter Zugang zu Personal (29 Prozent) genannt. (APA, 22.6. 2017)