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Stephen Hawking sprach sich auf dem Starmus Festival in Norwegen erneut für eine Besiedelung des Weltraums aus.

Foto: Philip Toscano/PA via AP

Trondheim – Stephen Hawking kann sich eine Zukunft der Menschheit ohne eine Besiedelung des Weltraums nicht vorstellen, das hat der britische Astrophysiker in den vergangenen Jahren bereits mehrfach betont. Um dieses Ziel zu erreichen, bedürfe es einiger Zwischenschritte – und einer davon sei die Einrichtung einer Mondbasis innerhalb der nächsten 30 Jahre, erklärte Hawking nun auf dem Starmus Festival im norwegischen Trondheim, einer internationalen Zusammenkunft, bei der Astronomie, Raumfahrt und verwandte Wissenschaften ebenso gefeiert werden, wie Musik und Kunst.

Der Mond und schließlich auch der Mars als kommende Ziele könnten die Raumfahrt beflügeln und zu neuen internationalen Allianzen führen, so der Starphysiker: "Wenn wir uns im All ausbreiten, wird das die Zukunft der Menschheit grundlegend verändern. Ein neues ambitioniertes Weltraumprogramm würde außerdem auch andere Gebiete wie die Astrophysik oder die Kosmologie stimulieren."

Aussiedelung ohne Alternative

Kritikern kostspieliger Raumfahrtprogramme, die gerne argumentieren, das viele Geld sei besser eingesetzt, um Probleme hier auf der Erde zu lösen, hielt Hawking entgegen, dass gerade diese dramatischen Entwicklungen – darunter auch der Klimawandel – den Schritt ins All so notwendig machen: "Uns geht allmählich der Platz aus. Die Besiedelung anderer Welten könnte mittelfristig die einzige Chance sein, uns vor uns selbst zu retten."

Langfristig sei ein solcher Schritt ohnehin alternativlos: Würden wir auf der Erde bleiben, werden wir zwangsläufig ausgelöscht, erklärte Hawking. Sei es durch einen apokalyptischen Asteroidentreffer, der früher oder später zu erwarten sei, oder letztlich durch das Ende unserer Sonne. "Wenn die Menschheit noch weitere Millionen Jahre überleben will, liegt ihre Zukunft einzig darin, dorthin zu gehen, wo bisher noch niemand gewesen ist." (tberg, 22. 6. 2017)