Die vier neu entdeckten Froscharten: Fejervarya manoharani, F. kadar, F. neilcoxi und F. cepfi (im Uhrzeigersinn).

Foto: SD Biju

Neu-Delhi – Biologen haben in Indien vier bisher unbekannte Arten Frösche entdeckt. Obwohl die Tiere recht verbreitet seien und nahe menschlicher Siedlungen lebten, seien sie bisher nicht eingehend untersucht worden, berichtete Sonali Garg von der Universität Delhi zu ihrem Nachweis. Weiterführende Analysen seien nötig – die Frösche seien infolge menschlicher Aktivitäten bereits vom Aussterben bedroht.

Die Eigenheiten der Arten Fejervarya kadar, F. manoharani, F. neilcoxi und F. cepfi haben die Wissenschafter im Fachjournal "Zootaxa" beschrieben. Garg hatte genetische und äußerliche Unterschiede bei den im westindischen Westghats-Gebirge lebenden Fröschen gefunden, die bisher einer Art – Fejervarya rufescens – zugerechnet worden waren. Im Unterschied zu verwandten Arte wühlen sich die nun identifizierten Spezies durch Erdreich.

Biodiversitäts-Hotspot

Die Westghats waren einst in weiten Teilen dicht mit Regenwald bewachsen und Heimat einer extrem vielfältigen Flora und Fauna, inzwischen hat der Mensch die ursprüngliche Landschaft stark verändert. Das Gebirge ist aber noch immer einer der weltweit bedeutenden Biodiversitäts-Hotspots, es gibt viele endemische Arten – also Spezies, die ausschließlich hier vorkommen.

Dem Forschungsleiter Sathyabhama Das Biju zufolge, der in Indien den Spitznamen "Froschmann" trägt, wurden in Indien zwischen 2006 und 2015 mehr als 100 neue Amphibienarten in den Westghats entdeckt. Die Zahl bekannter Amphibienarten der Region habe sich binnen eines Jahrzehnts verdoppelt. Ein Drittel von ihnen sei aber bereits als vom Aussterben bedroht einzustufen. Bijus Team hatte dort erst kürzlich neue Arten von Kleinstfröschen gefunden, im vergangenen Jahr wurde im Nordosten Indiens eine seit mehr als 100 Jahren ausgestorben geglaubte Baumfroschart wiederentdeckt. (APA, red, 21.6.2017)