Rom/Bangui – Nach einem jahrelangen Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik haben die Regierung und mehrere Rebellengruppen ein Friedensabkommen unterzeichnet. Ein sofortiger Waffenstillstand sei beschlossen worden, teilte die katholische Hilfsorganisation Sant'Egidio am Dienstag mit. Sie hatte das Abkommen vermittelt, das am Montag in Rom von 13 Rebellengruppen und der Regierung unterzeichnet wurde. Papst Franziskus hatte das Land 2015 besucht und seither wiederholt einen Friedensschluss gefordert.

Das Friedensabkommen beinhalte die Anerkennung und Vertretung aller politisch-militärischen Gruppen beim Aufbau des Landes sowie die Anerkennung der Wahlergebnisse vom vergangenen Jahr. Es war jedoch zunächst unklar, ob die Kämpfe tatsächlich eingestellt würden. Am Dienstagmorgen etwa kam es zu Gefechten zwischen zwei Milizen in Bria im Zentrum das Landes, wie der Radiosender Ndeke-Luka berichtete.

Das Land war 2013 in einen Bürgerkrieg gerutscht, in dem sich Milizen der christlichen Mehrheit und jene der muslimischen Minderheit gegenüberstanden. In Folge einer französischen Militärintervention und später einer UN-Friedensmission stabilisierte sich die Lage. In den vergangenen Wochen ist die Gewalt jedoch wieder aufgeflammt. UN-Angaben zufolge sind rund eine Million Menschen vor der Gewalt geflohen – etwa jeder fünfte Bewohner des Landes. (APA, 20.6.2017)