Menschliche Männchen stehen betreffend Hodengröße und Spermamenge irgendwo zwischen Schimpanse (groß und viel) und Gorilla (klein und wenig).

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Von Menschen und anderen Tieren titelten die Ö1-Menschenbilder vom letzten Sonntag. Unter der Lupe der Sendung lag diesmal Kurt Kotrschal und unter der Beobachtung des Biologen stand er als Erzähler seines Lebens diesmal selbst. Aber nicht nur. "Bei Hund’ is’ wurscht, da macht’s jeder mit jedem", aber Wölfe seien monogam und blieben ein Leben lang zusammen, erfuhr man nebenbei.

Allerlei erfuhr man nebenbei! Denn die Zusammenhänge interessieren ihn, erklärte Kotrschal, u. a. Professor für Zoologie an der Uni Wien und Direktor des Wolfsforschungszentrums in Ernstbrunn. "Wir sind Teil eines großen Systems."

Also lernte man etwa, als menschliches Männchen betreffend Hodengröße und Spermamenge irgendwo zwischen Schimpanse (groß und viel) und Gorilla (klein und wenig) zu stehen. Die Konkurrenz um die Weibchen in einem Sozialsystem sei entscheidend.

Oder Kotrschal entführte in die Jungsteinzeit, als in Europa die Beziehung des Menschen zum Wolf begann. Der spätere Werwolfmythos? Eine "Verwandlungsgeschichte", die bis heute am Kern der menschlichen Spiritualität rühre: Wenn sich etwa an der Bildung nichts weiterbringen lasse, lasse man halt die Muskeln wachsen.

Die Besiedelung des Mars? Nur eine weitere "typisch menschliche Wahnsinnigkeit". Kein Wahnsinn, aber schon vor dem Glücksstreben da gewesen sei die Angst als Antrieb – und nun war Kotrschal bei manchem Politstil der letzten Zeit: "Ich bin überhaupt kein Optimist, was die Zukunft betrifft."

Als Stressvorbeugung dagegen empfiehlt er Partnerschaft. Und nicht immer nach Vorschriften zu fragen, bis welche gefunden würden. "Dann kann man nimmer machen, was man will." (Michael Wurmitzer, 19.6.2017)