Chicago – Der US-Flugzeugbauer Boeing stockt die Familie seiner Mittelstreckenjets der 737-Reihe um eine noch längere Version auf. Das Flugzeug mit dem Namen 737-MAX-10 soll dank eines verlängerten Rumpfs bis zu 230 Passagiere fassen, kündigten Boeing-Konzernchef Dennis Muilenburg und der neue Verkehrsflugzeugchef Kevin McAllister am Montag auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris an.

Nach eigenen Angaben hat Boeing bereits Bestellungen und Kaufabsichten für mehr als 240 Exemplare des Jets von über zehn Interessenten eingesammelt.

Die auf weniger Kerosinverbrauch getrimmte 737-MAX-Reihe umfasst bisher die kleineren Varianten MAX-7, MAX-8 und MAX-9 und konkurriert mit der Airbus-Modellfamilie A320neo. Der erste Jet – eine MAX-8 – wurde im Mai ausgeliefert. Die Ergänzung um eine noch längere Version war bereits seit Längerem erwartet worden.

Der amerikanische Flugzeugbauer aus Chicago wirbt bei Airlines für den Flieger mit dem niedrigen Spritdurst und mehr Sitzen an Bord, womit die Kosten sinken. Boeing verlängert dafür den Rumpf der bereits erhältlichen 737 Max. Gerichtet ist die Offensive gegen Airbus: Die Europäer landeten mit ihrem Konkurrenzmodell A321 Neo einen Verkaufsschläger und eroberten 60 Prozent des umsatzstarken Markts für Mittelstrecken-Maschinen. Eingesetzt werden solche Jets vor allem auf Inlands- und Europa-Verbindungen. Sie bilden damit das Rückgrat so gut wie jeder großen Fluggesellschaft – wie der Lufthansa, Air France und Easyjet. (APA, Reuters, 19.6.2017)