Wolfsburg – Volkswagen hat nach einem Medienbericht nicht nur bei Stickoxid, sondern womöglich auch bei Kohlendioxid-Messungen für die Zulassungsbehörden geschummelt. So sei bei amtlichen Tests von Behörden beim Golf-Diesel 2012 der CO2-Wert im Schnitt neun Prozent über dem ursprünglichen Zulassungswert gelegen, berichtete die "Wirtschaftswoche" am Freitag.

Die Zeitschrift berief sich auf einen ihr vorliegenden Entwurf des Abschlussberichts vom VW-Untersuchungsausschuss des Bundestages. Volkswagen habe das durchgefallene Auto damals nachträglich mit einem Software-Update sauberer gemacht und noch einmal testen lassen.

VW-Sprecher: "Schlussfolgerungen nicht zutreffend"

Ein VW-Sprecher erklärte dazu, dem Konzern lägen die relevanten Messdaten nicht vor, daher sei eine Bewertung der Ergebnisse leider nicht möglich. "Grundsätzlich gilt darüber hinaus, dass die Messungen von CO2-Emissionen einer Toleranz unterliegen, die im Wesentlichen durch das Messobjekt, das Messmittel sowie den durchführenden Menschen bestimmt werden."

Die "Wirtschaftswoche" zitierte zudem ein E-Mail des Kraftfahrt-Bundesamtes, aus dem hervorgeht, dass eine CO2-Messung beim VW Amarok "nicht valide war, da sie mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung erreicht wurde." Ein VW-Sprecher erklärte, diese Schlussfolgerungen seien nicht zutreffend. Das Kraftfahrt-Bundesamt und das Bundesverkehrsministerium waren zu Stellungnahmen nicht zu erreichen. (APA/Reuters, 16.6.2017)