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Mexikanische Migranten in den USA.

Foto: Reuters/Lucy Nicholson

Die von Migranten an die in der Heimat Gebliebenen überwiesenen Geldsummen haben sich einem Uno-Bericht zufolge über die vergangenen zehn Jahre deutlich erhöht. Sie nahmen seit 2007 um 50 Prozent auf 445 Milliarden Dollar zu. 2007 waren noch insgesamt rund 296 Milliarden Dollar in 144 Entwicklungsländer geschickt worden, wie aus einem neuen Bericht des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (Ifad), einer Uno-Sonderorganisation, hervorgeht. Am deutlichsten, nämlich um 87 Prozent, stiegen die Überweisungen nach Asien an.

Im gleichen Zeitraum sei die Zahl der Menschen, die aus den Entwicklungsländern, wo das Geld ankam, ausgewandert seien, um 28 Prozent gestiegen. Insgesamt versorgen derzeit rund 200 Millionen Migranten, die in anderen Ländern arbeiten, rund 800 Millionen Familienmitglieder weltweit. Die Migranten verdienen dem Bericht zufolge rund drei Billionen Dollar, wovon 85 Prozent in ihren Gastländern bleiben.

Die Grafik zeigt, aus welche Regionen Migranten stammen und wie viel Geld sie in ihre Heimatländer überweisen. Der Zuwachs bezieht sich auf 2007 bis 2016.

Rund die Hälfte des Geldes wird aus zehn Ländern geschickt – aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait, Katar, den USA, Russland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien. Das meiste Geld kommt in China, Indien und den Philippinen an.

Insgesamt kommen mehr als 80 Prozent des Geldes in 23 Ländern an, 55 Prozent des Geldes in Asien. In 100 Ländern kommen mehr als 100 Millionen Dollar im Jahr an. Für all das müssen allerdings Überweisungskosten von jährlich rund 30 Milliarden Dollar gezahlt werden.

"Es geht nicht um das Geld, das nach Hause geschickt wird, sondern um den Einfluss, den das auf die Leben von Menschen hat", sagte Ifad-Präsident Gilbert Houngbo. Die kleinen Summen von 200 oder 300 Dollar, die jeder Migrant nach Hause schicke, bedeuteten rund 60 Prozent der Einkommen von Familien. "Und das macht für ihre Leben einen großen Unterschied", sagte Houngbo weiter. (red, dpa, sda, 17.6.2017)