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Kristoffersen will nicht den Namen des Teamsponsors auf seinem Helm tragen sondern den des österreichischen Getränkekonzerns.

Foto: REUTERS/Christian Hartmann

Oslo – Der Streit zwischen Henrik Kristoffersen und dem norwegischen Verband geht in die nächste Runde. Norwegens Alpinskistar ist bis auf Weiteres aus dem Nationalteam-Training seines Heimatlandes ausgeschlossen worden. Grund ist ein seit letztem Winter schwelender Vertragsstreit zwischen dem Gesamtweltcup-Dritten und dem norwegischen Skiverband. Kristoffersen verweigert hartnäckig die Unterzeichnung eines so genannten Läufervertrages, weil er dazu auf seinen individuellen Helmsponsor Red Bull verzichten und das Logo eines Teamsponsors tragen müsste.

"Wir bemühen uns derzeit um einen Vertrag mit Henrik. Bis wir einig sind, trainiert er für sich allein", erklärte Verbands-Sportdirektor Claus Ryste gegenüber dem norwegischen TV-Sender NRK.

Ohne Läufervertrag kein Startrecht

Ohne gültigen Läufervertrag darf der Bronze-Gewinner von Sotschi im Weltcup und bei anderen offiziellen Wettbewerben nicht für Norwegen an den Start gehen. Laut NRK soll der 22-Jährige in der Vergangenheit schon mehrfach gegen Disziplinar- und Sponsorenregeln des Verbandes verstoßen haben.

Im November letzten Jahres hatte Kristoffersen bereits Klage gegen den norwegischen Verband eingebracht, um einen umfangreichen Sponsorvertrag mit Red Bull durchzuboxen. Der Norges Skiforbund vertritt aber die Ansicht, dass Kristoffersen eine Athletenvereinbarung unterzeichnet hat, die klar regelt, dass die Norweger auf Helm und Mützen nur für den Verbandssponsor Telenor werben dürfen. Im Dezember musste Kristoffersen eine Niederlage einstecken, als ein Bezirksgericht in Oslo den Antrag auf eine einstweilige Verfügung ablehnte und damit vorerst dem Verband rechtgab.

Der Norweger beharrte aber in der Folge auf seinem Standpunkt. Der Getränkekonzern und er wollen das Red-Bull-Logo – wie das bei Aksel Lund Svindal der Fall ist – auf seinem Helm platzieren. "Ich möchte einfach das Gleiche wie Aksel", sagte Kristoffersen beim Slalom in Madonna di Campiglio. Der Clinch belaste auch das Verhältnis zu Chefcoach Christian Mitter.

Er werde mit seinem Vater Lars, der ihm auch als Manager zur Seite steht, alle juristischen Mittel ausschöpfen. "Red Bull ist ein unglaublicher Sponsor, ganz ehrlich. Sie helfen mir in so vielen Bereichen, deswegen ist es so wichtig für mich. Und mit dem Vertrag könnten sie mir noch mehr helfen", betonte Kristoffersen noch in der abgelaufenen Skisaison. Wenn die Vereinbarung am Ende nicht zustande kommt, wäre das "sehr schade". (sid, red, 15.6.2017)