Straßburg/Brüssel – Das Hauptgebäude des Europäischen Parlaments, benannt nach dem ehemaligen belgischen Premierminister Paul Henri Spaak, könnte renoviert werden. Wie das Politik-Portal "Politico" am Montag berichte, würde ein Abriss und Neubau des Gebäudes von der Verwaltung laut einer vertraulichen Kostenschätzung auf 430 Millionen Euro ("plus/minus zehn Prozent") taxiert.

Eine kleine Lösung, die die sicherheitsrelevanten Mängel weitgehend beheben würde, gebe es laut einem TÜV-Gutachten für 30 Millionen Euro. Der Generalsekretär des Parlaments, Klaus Welle, sei für die größtmögliche Lösung, so "Politico". "Die Verwaltung empfiehlt, dass die Struktur besser neu gebaut als verstärkt werden soll", heißt es in einer – "strictly confidential" – Note vom 11. Mai, die "Politico" vorliegt.

Die SPÖ-Delegationsleiterin im Europaparlament, Evelyn Regner, sprach sich am Dienstag für eine kostengünstige Variante aus, allerdings gebe es noch "viele Fragezeichen". Der ÖVP-Abgeordnete Paul Rübig erinnerte daran, "dass uns an beiden Standorten des Europarlaments schon die Decke auf den Kopf fiel." Die Bausubstanz entspreche jedenfalls nicht mehr den aktuellen Vorgaben. Gegen eine große Lösung sprach sich der FPÖ-Europaabgeordnete, Georg Mayer, aus. "Wir werden uns dagegen wehren", so Mayer. (APA, 13.6.2017)