Wien – Mit betrügerischen "Cum-Ex"-Geschäften soll der deutsche Staat laut Medienrecherchen über Jahre hinweg um insgesamt 30 Mrd. Euro geschädigt worden sein. Der grüne Abgeordnete Bruno Rossmann vermutet, dass der Schaden in Österreich "im dreistelligen Millionenbereich liegen kann", wie er am Dienstag im ORF-"Mittagsjournal" erklärte.

Offiziell gibt es in Österreich bisher nur einen großen Cum-Ex-Fall, mit dem sich die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) seit 2013 beschäftigt.

Auch der Finanzrechtsexpertin Sabine Kirchmayr-Schliesselberger von der Uni Wien kommt es verdächtig vor, dass in etlichen Jahren deutlich mehr KESt an ausländische Investoren rückerstattet wurde, dafür gebe es "keine plausible Erklärung". Aus ihrer Sicht müsste die Finanz prüfen, ob es unrechtmäßige Auszahlungen gegeben hat, und das Geld zurückfordern. (APA, 13.6.2017)