Die Studie zeigt, dass bei Frauen mit Brustkrebs die Aluminiumkonzentration im Brustgewebe höher ist.

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Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck haben in einer Studie den Zusammenhang zwischen der Verwendung von Deodorants mit Aluminiumsalzen und Brustkrebsrisiko untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass ein sehr häufiger, mehrmals täglicher Gebrauch dieser Deos in jungen Jahren die Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken, erhöhen kann.

Für die Studie wurden 209 Patientinnen mit Brustkrebs und eine gleich große Kontrollgruppe von Frauen im selben Alter ohne Krebserkrankung befragt. "Erstmals haben wir auch eine größere Serie von Gewebeproben aus der Brust auf ihre Aluminiumkonzentration hin untersucht", erklärt Nicole Concin, Professorin für Experimentelle Frauenheilkunde an der Innsbrucker Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Die Auswertung der Daten zeige, dass vor allem Frauen, die angaben, in jungen Jahren mehrmals täglich Deodorants verwendet zu haben, ein erhöhtes Brustkrebsrisiko aufwiesen. "Auch wenn von allen befragten Frauen nur sechs Prozent zu dieser Gruppe mit sehr häufiger Nutzung gehören, sind unsere Auswertungen statistisch signifikant", sagt Erstautorin Caroline Linhart vom Department für Medizinische Statistik, Informatik und Gesundheitsökonomie.

Höhere Konzentration

Ein weiteres Hauptergebnis der Studie ist, dass Frauen mit Brustkrebs eine signifikant höhere Aluminiumkonzentration im Brustgewebe aufweisen als nicht krebskranke Frauen der Kontrollgruppe. Das gelte vor allem für Frauen mit Tumoren in Achselnähe. Ein definitiver Beweis, dass Aluminiumsalze krebsauslösend sind, liege damit allerdings nicht vor. "Weitere Untersuchungen sind unbedingt erforderlich", so Concin.

"Wir können keine Entwarnung geben, was die Verwendung von Deodorants mit Aluminiumsalzen angeht", fasst Hanno Ulmer, Direktor des Departments für Medizinische Statistik, Informatik und Gesundheitsökonomie, zusammen. Bis zur vollständigen Klärung der Bedeutung von Aluminiumsalzen als potenziell krebsauslösender Stoff empfehlen die Forscher jedenfalls einen sorgsamen Umgang mit Deos, die Aluminium enthalten. Insbesondere in jungen Jahren sollte auf einen übermäßigen Gebrauch verzichtet werden. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Ebio Medicine" veröffentlicht. (APA, red, 9.6.2017)